NRW Stadt will Reform der Seniorenarbeit
Düsseldorf · Ab 2022 werden zwölf Dependancen ausgebaut.
Die offene Seniorenarbeit in der Landeshauptstadt wird ausgebaut und reformiert. Zu den Kernpunkten zählt die Aufstockung der als Dependance geführten Zentren plus zu voll umfänglichen Standorten. Zwölf Standorte werden davon in den kommenden Jahren profitieren. „Künftig wird es dort eine volle Stelle geben und wir erweitern die Öffnungszeiten von 20 auf 30 Stunden an fünf Tagen pro Woche“, sagt Sozialamtsleiter Roland Buschhausen. Derzeit gibt es 32 Standorte, 20 Zentren sind bereits mit einer vollen Stelle ausgestattet und haben dementsprechend auch längere Öffnungszeiten. Rund 5,2 Millionen Euro stehen dafür im städtischen Haushalt pro Jahr bereit.
Der Ausbau soll im kommenden Jahr beginnen und erfolgt anschließend schrittweise. Die genaue Reihenfolge stimmen Stadt und Sozialverbände als Träger der Zentren miteinander ab. Einzelheiten des neuen Konzepts sollen nach der Sommerpause im Sozialausschuss vorgestellt werden. Seniorenräte und Politiker begrüßen diesen Schritt. „Uns ist das wichtig, weil in den knapp besetzten Zweigstellen Senioren nur eingeschränkt oder gar nicht beraten werden können“, sagt Bürgermeisterin und SPD-Sozialpolitikerin Klaudia Zepuntke (SPD).
Parallel zum Ausbau wird auch die Struktur der offenen Seniorenarbeit in Düsseldorf verändert. Dabei geht es um einen Perspektivwechsel von einer klassischen Komm-hin- zu einer Gehstruktur. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen dabei beratende Hausbesuche und so genannte „zugehende Hilfen“.
Dafür werden neben Ehrenamtlern auch qualifizierte hauptamtliche Kräfte eingesetzt. Stadt und Träger arbeiten aktuell an einem Profil für die angestrebten Besuchs- und Begleitdienste. Der Bogen reicht vom Vorlesen über Spaziergänge bis hin zu Einkaufshilfen. Angesprochen werden hier Senioren mit besonderem Unterstützungsbedarf. Hauptamtliche und Ehrenamtler sollen sie bei Bedarf auch zu Behörden und Ärzten begleiten.
Mitarbeiter vermitteln auch digitale Kompetenzen
Zum Profil der neuen Mitarbeiter in den Zentren plus zählt zusätzlich auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen. Sie sollen den Senioren zeigen, wie sie Kontakte auch ohne eine direkte Begegnung erhalten oder wie sie digitale Angebote der Zentren plus von daheim aus nutzen können.
Das Modul der beratenden Hausbesuche soll – so die bisherigen Pläne – zunächst in zwei unterschiedlich strukturierten Stadtbezirken erprobt werden. Die Verwaltung erhofft sich davon genauere Erkenntnisse über die Nachfrage und die konkrete Organisation des neuen Angebots.