Toter Säugling
Das kleine Mädchen war auf einem Grab verscharrt worden. Die Todesursache ist noch unklar.
Einen grausigen Fund hat ein Friedhofsangestellter gestern Morgen auf dem Friedhof in Unterrath gemacht: Angehörige waren gegen 10 Uhr auf dem Feld D mit der Grabpflege beschäftigt, als sie auf einem Nachbargrab eine blaue Plastiktüte bemerkten. Das teilten sie dem Mitarbeiter mit, der den vermeintlichen Müll inspizierte. Im Inneren fand er den Leichnam eines Säuglings.
Wer das Kind war, warum es sterben musste — all das ist noch vollkommen unklar. Die Obduktion gestern Mittag ergab, dass es sich bei dem Baby um ein kleines Mädchen handelte. Doch die Todesursache konnten die Rechtsmediziner nicht klären. „Dazu sind weitere, spezielle Untersuchungen notwendig“, erklärt Polizeisprecherin Susanna Heusgen.
Denkbar ist also, dass das Kind tot zur Welt kam oder nach der Geburt aus einer natürlichen Ursache starb — das genaue Alter des Kindes ist ebenfalls noch unklar. Aber das Baby könnte auch ausgesetzt oder umgebracht worden sein. Heusgen: „Das ist alles spekulativ. Wir sind noch am Anfang unserer Ermittlungen.“ Fest steht nach der Obduktion allerdings, dass das Mädchen schon seit längerer Zeit tot ist.
Das Kriminalkommissariat 11 hat unter Leitung von Volker Elsner die Kommission „Unterrather“ gegründet, die jetzt unter Hochdruck ermittelt. Elsner geht davon aus, dass die Leiche in einer Grabstelle abgelegt und verscharrt worden war. Womöglich wurde das Erdreich durch den Regen der vergangenen Tage weggespült, so dass die Tüte an die Oberfläche kam und erst jetzt von den Friedhofsbesuchern entdeckt wurde.