Uwe Schmitz: „Im Andreas-Quartier wohnt die bürgerliche Mitte“

Heimat ist für Uwe Schmitz, Chef der Frankonia, zentrales Thema im Andreas-Quartier.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Mit gewissem Argwohn betrachten viele das neue Andreas-Quartier, manche Kritiker befürchten sogar eine „Gated Community“, eine geschlossene Gesellschaft, mitten in der Altstadt. Uwe Schmitz, CEO der Frankonia Eurobau, ist sicher, dass sich diese Bedenken sehr schnell zerstreuen werden.

Es gibt Befürchtungen, dass es nicht lange dauert, bis die ersten Beschwerden kommen, dass es in der Altstadt doch zu laut ist. Haben Sie diese Bedenken auch?

Uwe Schmitz: Wir haben den Lärmschutz natürlich schon beim Umbau berücksichtigt. Unser Innenhof ist eine Oase der Ruhe. Ich glaube, dass es überhaupt keine Probleme geben wird. Die ersten Wohnungen, die bezogen wurden, sind an der Ratinger Straße. Dort gab es bisher nicht eine einzige Beschwerde.

Passt denn ein Komplex wie das Andreas-Quartier in die Altstadt?

Uwe Schmitz: Man darf nicht vergessen, dass wir letztendlich einen alten Zustand wiederhergestellt haben. Bis Anfang der 50er Jahre befanden sich auf dem Gelände Wohnhäuser. Die wurden dann für den Erweiterungsbau des Amts- und Landgerichtes abgerissen. Wohnen in der Altstadt hat damals funktioniert, warum soll das heute anders sein?

Also gibt es auch keine „Gated Community“?

Uwe Schmitz: Wir wollen offen sein. Das zeigen wir nicht nur durch die Gastronomie. Der Vorwurf einer ’Gated Community’ ist absolut unberechtigt. Es wird sogar eine neue Straße geben, die vom Mutter-Ey-Platz zur Ratinger Straße durch unser Gelände führt. Der Name „Am alten Amtsgericht“ hat auch einen historischen Bezug. Zurzeit ist der Durchgang noch abgesperrt, weil die Menschen sonst auf die Baustelle laufen. Wenn alles fertig ist, wird die Straße den ganzen Tag lang geöffnet sein, nur nachts sperren wir ab.

Was für Menschen sind in das Andreas-Quartier eingezogen?

Uwe Schmitz: Das sind ganz verschiedene Menschen. Ich würde es die bürgerliche Mitte nennen. Wir haben ja zum Beispiel bei den Mietwohnungen erhebliche Unterschiede. Das reicht von 1000 bis 2500 Euro. Es gibt auch Familien mit Kindern, die bei uns eingezogen sind. Natürlich wissen unsere Mieter, dass es etwas teurer ist, wenn man mitten in der Stadt leben will. Wir haben zum Beispiel auch Manager, die bei Konzernen im Ruhrgebiet arbeiten, aber eigentlich aus Düsseldorf kommen. Die möchten ihren Lebensabend nach dem Ruhestand hier verbringen. Ein Dame, die ebenfalls geborene Düsseldorferin ist, hat eine Praxis in der Schweiz. Für sie haben wir das Schlafzimmer so umgebaut, dass sie morgens vom Bett aus den Schlossturm sehen kann.

Also spielt das Wort Heimat für Sie eine große Rolle?

Uwe Schmitz: Das haben wir ja schon gezeigt. Ich bin sehr froh, dass das mit dem Mutter-Ey-Denkmal von Bert Gerresheim geklappt hat, das wir zusammen mit den Düsseldorfer Jonges aufgestellt haben. Im Mutter-Ey-Café wird noch vor Weihnachten die erste Ausstellung mit jungen Künstlern eröffnet. Die werden dann ganz wie früher auch ein Getränk umsonst bekommen. Ich möchte aber auch, dass die Mühlenstraße in Zukunft aufgewertet wird. Das Thema wollen wir gemeinsam mit der Stadt angehen. Einsetzen werde ich mich dafür, dass Parkverbotschilder aufgestellt werden. Und ich habe schon versprochen, dass wir 20 Gaslaternen spenden werden, die auf der Straße bis zum Burgplatz stehen sollen. Ich wünsche mir, dass viele Neugierige uns besuchen. Darum haben wir unsere AQ-Bar auch Wohnzimmer Düsseldorfs genannt. Am Donnerstag und am Freitag spielt dort nachmittags und abends die Ausnahme-Pianistin Marina Koslowa. Das wäre eine schöne Gelegenheit.