Förderanträge für das Nachrüsten von fast 1000 Diesel-Bussen
Düsseldorf (dpa/lnw) - Etliche Verkehrsbetriebe wollen ihre Diesel-Busse nachrüsten, um die Schadstoffe zu reduzieren und Fahrverbote zu vermeiden. Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sind bundesweit bisher für knapp 1000 Busse Förderanträge eingegangen mit einem Fördervolumen von 8,5 Millionen Euro.
„Unser klares Ziel ist: keine generellen Fahrverbote in deutschen Städten“, sagte Scheuer am Freitag in Düsseldorf. Deshalb werde dort nachgerüstet, wo es Sinn mache. „Also nicht alte, private Diesel-Pkw, sondern ÖPNV-Busse, die täglich Tausende von Kilometern in den Innenstädten zurücklegen“, erklärte er in einer Mitteilung.
In Düsseldorf fährt seit einigen Tagen ein mit Hardware zur Schadstoffreduzierung nachgerüsteter Dieselbus im öffentlichen Nahverkehr. Laut Bundesverkehrsministerium ist es der bundesweit erste ÖPNV-Dieselbus mit der sogenannten SCR-Nachrüstung. Pro Bus könnten die Stickoxid-Emmissionen um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) sprach sich bei dem Vorstellungstermin in Düsseldorf für konsequentes Nachrüstungen von ÖPNV-Flotten und Diesel-Autos aus.
Das Düsseldorfer Verkehrsunternehmen Rheinbahn plant, mit Förderung des Bundesverkehrsministeriums insgesamt 155 Busse nachzurüsten. In der NRW-Landeshauptstadt droht wegen zu hoher Luftschadstoffwerte ein Dieselfahrverbot. Das städtische Verkehrsunternehmen will rund 43 Millionen Euro für Aufrüstungen und Neuanschaffungen für den Nahverkehr ausgeben. Dann könne der Anteil der Rheinbahn am Stickstoff-Ausstoß im Straßenverkehr von 100 auf 14 Tonnen im Jahr 2020 gesenkt werden. Geplant sei auch, 89 ältere Busse auszutauschen.