Flut-Katastrophe „Brutale Zustände“: Krefelder helfen in Hochwassergebieten
Krefeld · Sie haben sich Urlaub genommen. Sie haben sich tagelang vorbereitet und wenig geschlafen. Alles um anderen zu helfen, die in existenzbedrohende Not geraten sind.
haben sich Urlaub genommen. Sie haben sich tagelang vorbereitet und wenig geschlafen. Alles um anderen zu helfen, die in existenzbedrohende Not geraten sind. Am Wochenende haben sich aus Krefeld wieder dutzende freiwillige und ehrenamtliche Helfer auf die vom Hochwasser besonders stark betroffenenen Gebiete in der Eifel gemacht. Es sind Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren Fischeln und Traar, der Bürger-Schützen-Gesellschaft 1451 Fischeln, der Schützen Traar, aus Fankreisen der Krefeld Pinguine und viele Privatpersonen aus Krefeld und dem Kreis Viersen gekommen. Sie alle gehören organisierten Gruppen an, haben in Absprache mit den betroffenen Kommunen oder auch den Einsatzkräften vor Ort ihre Hilfsaktion genau geplant.
Einer von ihnen ist Dennis Zimmermann, der gemeinsam mit rund 30 weiteren Helfern am Wochenende in Ahrweiler im Einsatz ist. „Für uns war es keine Frage, hier zu helfen. Wir sind in anderthalb Stunden in den betroffenen Gebieten und sind gut organisiert“, sagt der Krefelder. Mit mehreren Sprintern war die Gruppe am Samstag in die Eifel aufgebrochen. Im Gepäck sind viele Spenden wie Lebensmittel, Tierfutter, Hygieneartikel und vor allem Arbeitsmaterial, um die Ortschaften nach dem Hochwasser von Schlamm, Dreck und Unrat zu befreien. 200 Eimer, 15 Schubkarren, unzählige Schaufeln und Spaten haben die Helfer mitgebracht. „Wir helfen vor Ort, wo wir können. Man muss aber sagen, dass die Organisation teilweise sehr chaotisch ist“, berichtet Zimmermann. Weil auch viele „Katastrophentouristen“ unterwegs seien, würde die Verteilung der Helfer noch schleppend vorankommen.
Feuerwehrkräfte und Schützen packen mit an
Vor Ort gleichen sich die Bilder. Ganze Ortschaften sind nach dem Hochwasser der vergangenen Wochen in „kriegsähnlichen Zuständen“. Auch die Zahl der Todesopfer, so schätzt es Dennis Zimmermann, werde sich noch drastisch erhöhen. „Was man aus den Gesprächen mit den Menschen vor Ort mitnimmt und dann erfährt, wie viele noch nach Angehörigen suchen, das lässt einen nicht los.“ Schilderungen über die Stunden, als die Fluten Orte wie Ahrweiler, Rech oder Dernau unter Wasser setzten, sind für die Helfer teilweise schwer zu ertragen. Trotzdem wollen sie wiederkommen. „In zwei bis drei Wochen werden wir wieder vor Ort sein“, sagt Zimmermann.
Auch vor Ort in der Eifel ist am Wochenende Markus Trimpop mit rund 60 Helfern. Mit schwerem Gerät können die ehrenamtlichen Feuerwehrleute und Mitglieder zweier Krefelder Schützenvereine in Dernau helfen. „Der Einsatz war gut organisiert, weil wir bereits vorher Kontakt in eine der betroffenen Städte aufgenommen hatten“, sagt Trimpop. Gemeinsam wollen die Krefelder in wenigen Wochen wieder in die Eifel fahren. „Die Zustände sind brutal, gleichen teilweise der Szenerie wie nach einem Bombenangriff. Die Menschen sind mit ihren Kräften teilweise vollkommen am Ende und sind dankbar für die Hilfe“, schildert der Krefelder seine Eindrücke.