Durchsuchungen Hambacher Forst - Polizei beschlagnahmt bei Durchsuchungen Beweismittel
Aachen · Nach den jüngsten Ausschreitungen im Hambacher Forst am Weihnachtsfeiertag durchsuchten Beamte ein Camp in dem Waldgebiet. Es gab mehrere Festnahmen.
Nach den Ausschreitungen im Hambacher Forst an Weihnachten hat die Polizei bei Durchsuchungen zahlreiche Beweismittel gesichert. Beamte durchsuchten am Freitag ein Camp in dem Waldgebiet sowie eine Werkstatt in Düren, wie die Aachener Polizei mitteilte. Dabei wurden unter anderem Mobiltelefone, ein Beil, Gefäße mit verdächtiger Flüssigkeit und Wurfgeschosse beschlagnahmt.
Aus einer Hütte heraus wurden Polizisten den Angaben zufolge mit Gegenständen beworfen und mit einer Flüssigkeit, bei der es sich offenbar um Urin handelte, bespritzt. Drei Personen wurden festgenommen. Ihnen wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und in einem Fall gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
An Heiligabend und in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag hatte es im Hambacher Forst erneut Ausschreitungen gegeben. Vermummte bewarfen das Sicherheitscamp des Energiekonzerns RWE mit Molotowcocktails und Steinen. Zwei Fahrzeuge gerieten in Brand. Auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr wurden demnach mit Steinen beworfen.
Am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertags entdeckten RWE-Mitarbeiter in einer Grundwasser-Pumpstation nahe des Tagebaus Hambach einen selbstgebauten Brandsatz, der anschließend von der Polizei entschärft wurde. Zuvor hatten Unbekannte in einem linksautonomen Internetforum einen Brandanschlag auf eine Pumpstation angedroht.
Der Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen wurde in den vergangenen Monaten zum Symbol für den Widerstand gegen Braunkohleverstromung. Der RWE-Konzern will einen Teil des Waldes roden, um den benachbarten Tagebau Hambach zu vergrößern. Das Oberverwaltungsgericht in Münster verhängte allerdings Anfang Oktober per Eilbeschluss einen Rodungsstopp.