NRW Hauptausschuss stimmt gegen Begräbniswald
Velbert · (uba) In einem Bürgerantrag beschwerte sich eine Velberterin über den schlechten Zustand der Friedhöfe in Neviges und schlug dem Bürgermeister vor, einen Begräbniswald zu schaffen. Die Nevigeser Friedhöfe sind in kirchlicher Trägerschaft, die Stadt hat keinen Einfluss auf deren Gestaltung.
Der Bürgermeister fand das Anliegen dennoch wichtig und schlug der Politik eine Prüfung durch die Technischen Betriebe Velbert (TBV) vor, die drei Friedhöfe in Velbert-Mitte und zwei in Langenberg unterhält. Im Haupt- und Finanzausschuss stellte jetzt TBV-Vorstand Sven Lindemann das Ergebnis der Arbeitsgemeinschaft Friedhof vor.
„Es gibt 20 Bestattungswälder in NRW, die bestimmte Anforderungen erfüllen müssen. Die Größe des Waldes aus Laubbäumen wie Buche und Eiche sollte zwischen zehn und 30 Hektar liegen, keine steilen Hanglagen haben, eine Anbindung an eine öffentliche Straße mit einer Infrastruktur.“ Fündig wurden die Experten auf dem Nordfriedhof an der Werdener Straße an zwei Stellen. Im „Baumhain Doppelstellen“ befinden sich Urnengräber, klar strukturiert mit Ziergehölzen, Säulen mit Namensplaketten zu jedem Baum. Die Grabstätten sind auch mit Gehhilfen gut erreichbar. Im zweiten Hain befinden sich ebenfalls Urnengräber mit Namenssäulen neben den Bäumen, die Gestaltung ist weniger strukturiert, etwas naturnäher, wodurch die Erreichbarkeit eingeschränkt ist. „Da der Hain immer mehr Waldcharakter bekommt, hat sich die Arbeitsgemeinschaft dagegen ausgesprochen, eine weitere, ähnliche Möglichkeit zu schaffen“, so Sven Lindemann. Dem Vorschlag, der Einrichtung eines Begräbniswaldes nicht zu folgen, stimmte der Ausschuss einstimmig zu.
Beschlossen wurde zudem eine Änderung der Rettungsdienstgebühren. Sie steigen erheblich. „Die Krankenkassen haben der Satzung zugestimmt“, so Dezernent Gerno Böll. Er begründet die Kostensteigerungen mit mehr Personal und damit erhöhtem Materialbedarf und stellte klar: „Wir machen damit keine Gewinne.“