Neue Koordinierungsstelle NRW will Dialog mit Muslimen verbreitern

Düsseldorf · Ein neues Forum richtet sich auch an nicht religiös orientierte Vereine.

NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hat eine neue Koordinierungsstelle „Muslimisches Engagement in NRW“ in seinem Haus eingerichtet.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die NRW-Landesregierung will den Dialog mit den rund 1,5 Millionen Muslimen im Land auf eine breitere Basis stellen. Ein Auftaktkongress am 1. Juli in Düsseldorf soll die Basis für ein regelmäßiges Forum bilden. Zu ihm sind neben den bekannten  konservativen religiösen Dachverbänden (Ditib,  Islamrat, Zentralrat der Muslime und Verband der Islamischen Kulturzentren) auch unabhängige Moscheegemeinden und zahlreiche nicht primär religiös ausgerichtete Vereine und Verbände eingeladen. Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) bezeichnete das Projekt als „echte Pionierarbeit“: „Ein solches Modell gibt es bundesweit noch nicht.“

Ziel ist nicht nur die bessere Abbildung muslimischen Lebens in NRW im Austausch mit der Landesregierung. „Wir wollen auch den innermuslimischen Dialog fördern“, sagte die Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (CDU).

Bereits jetzt sind mehr als 35 muslimische Organisationen angesprochen worden, Einladungen gehen an gut 80 Verbände und Vereine raus. „Es können sich aber auch Vereine anmelden, von denen wir noch gar nichts wussten“, so Integrations-Abteilungsleiter Aladin El-Mafaalani, der das Projekt maßgeblich mit vorbereitet hat.  Aus dem Forum heraus soll sich auch ein Expertenrat bilden, der die Landesregierung unverbindlich berät. Die Fäden laufen in der neuen Koordinierungsstelle „Muslimisches Engagement in NRW“ des Ministeriums zusammen.

Abteilungsleiter und Autor El-Mafaalani („Das Integrationsparadox“) wird das Stamp-Ministerium im Sommer nach gut einem Jahr wieder verlassen. Er hat einen Ruf an die Universität Osnabrück erhalten. Seine Nachfolgerin an der Spitze der Integrationsabteilung wird die Journalistin und Autorin Asli Sevindim. El-Mafaalani bleibt dem Ministerium als ehrenamtlicher Beauftragter erhalten.