NRW Kita-Umzug ins SOS-Kinderzentrum
Garat · Die Kita Schatzkiste hat den Umzug hinter sich. Das Mehrgenerationenhaus HellGa soll im September folgen.
Es ist viel los auf den Spielplätzen im SOS-Kinderzentrum an der Matthias-Erzberger-Straße. Das Wetter ist trocken, und so sind die 77 Kinder draußen, fahren mit kleinen Rollern oder Fahrrädern durchs Gelände oder spielen im Sand. Denn es gibt gleich drei Sandkästen, „und dennoch müssen wir noch Sand nachbestellen“, sagt Herbert Stauber, Einrichtungsleiter von SOS-Kinderdorf in Garath.
Die Kinder haben sich an ihre neue Kita, die den Namen „Schatzkiste“ trägt, gewöhnt. Der Umzug in den Neubau verlief nahezu reibungslos von der Kita an der Koblenzer Straße 123 in das neue Zentrum. Lediglich die Bauaufsicht verzögerte die offizielle Eröffnung zum Ende der Kita-Ferien um knapp eine Woche. „Aber das haben wir gut überbrückt dank der Hilfe anderer Kitas“, sagt Leiterin Bärbel Thorwirth. „Die Kinder konnten dort untergebracht werden.“
Seit zwei Wochen läuft der Betrieb und die Kleinen sind begeistert. Larissa (5) führt durchs Gebäude, sie könnte durchaus später Fremdenführerin werden, so perfekt macht sie die Führung. Vom großen Sandspielplatz geht es ins Gebäude und Larissa rast die Treppen hoch, öffnet die Tür, wartet aber, bis die Erwachsenen oben sind.
„Hier sind die Blauen und die Grünen“, sagt sie und ergänzt: „Ich gehöre zu den Blauen.“ Gemeint sind die Gruppenzimmer, von denen es vier gibt. Die roten und gelben befinden sich im Erdgeschoss. Die vier Räume sind ähnlich eingerichtet mit Holztischen und einem Baumhaus. Larissa nennt die zwei Ebenen „Baumhaus“, weil die Kinder ihrer Gruppe dort Äste und Zweige darauf geklebt haben. Lena (4) gehört zur grünen Gruppe nebenan und liebt an ihrem „Baumhaus“ die Höhle mit Lichterketten. „Dort kann man gemütlich Bücher gucken und mit Puppen spielen“, sagt sie.
Und wer müde ist, kann sich sogar im Zwischenraum in sein kleines Bett legen. „Oder in der Bücherei entspannen“, sagt Stauber. Im ersten Stock gibt es noch eine Küche, eine Bücherei, Besprechungszimmer und einen Musikraum sowie Büros und Besprechungszimmer. Im Erdgeschoss ist die Aufteilung ähnlich, dort gibt es sogar ein Bistro, wo die Kleinen morgens frühstücken können, und eine Werkstatt.
Das Beste ist allerdings für Felix und Bahoz (beide 5) die Turnhalle gleich am Haupteingang. „Da vor allem die Kletterwand“, sagt Emil (4). Stimmt, meinen die anderen Jungs. Obwohl, Bahoz macht eine kurze Pause, die Matschecke ist auch ziemlich gut. Gemeint ist der Wasserspielplatz. Dorthin führt Larissa jetzt die kleine Truppe und sagt, der war allerdings bis jetzt noch nicht in Betrieb. „Mein Papa sagt, der geht nur an, wenn es richtig warm ist. So vierzig Grad, oder dreißig“, meint Bahoz.
Die Kinder sind überzeugt, dass diese Woche wieder heißes Wetter wird. Sie sind sich einig: Hier ist es schöner als bei der alten Kita. Bis auf Emil: „Ich fand die alte schöner. Mit dem Garten und der Wiese. Da war es schön grün.“
Grün soll es auch werden, verspricht Herbert Stauber. Denn noch laufen die Bauarbeiten. „Wir haben doch den Wald direkt hinter dem Zaun“, erklärt.er. Direkt neben dem städtischen Kindergarten, der schon leersteht. „Das Gebäude wird erst abgerissen“, betont Stauber, wenn alle anderen Arbeiten abgeschlossen seien. Dann will SOS auf dem Gelände mit dem Gartenamt einen öffentlichen Spielplatz errichten.
Die Kinder aus der städtischen Kita wiederum sind an die Koblenzer Straße gezogen. Denn für SOS diente die dortige Kita in Modulbauweise nur als Übergangslösung. Deren Chefin Bärbel Thorwirth hat die Einrichtung der neuen Kita mit geplant. Die Möbel bestellt. „Wir haben die alte Kita so verlassen, dass sie bezugsfertig war.“ Ihre Idee war auch die Kletterwand, um die Bewegung der Kinder zu fördern.
Vor mehr drei Jahren haben die Bauarbeiten für das Zentrum begonnen. Es dauerte lange, bis die Baugenehmigung erteilt wurde. Auf dem rund 4200 Quadratmeter großen Grundstück an der Frankfurter Straße/Ecke Matthias-Erzberger ist ein Komplex aus drei freistehenden Gebäuden entstanden.
Mit dem Umzug des Mehrgenerationenhauses HellGa, das an der Carl-Severing-Straße untergebracht ist, rechnet Einrichtungsleiter Stauber im September, es könne aber auch Oktober werden.