Die Kölner Haie scheinen auch im dritten Anlauf gegen die Eisbären Berlin chancenlos im Kampf um die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga zu sein. Der Titelverteidiger aus der Hauptstadt deklassierte den achtmaligen Meister vom Rhein auch im vierten Finalspiel der Best-of-Seven-Serie mit 7:0 (2:0, 2:0, 3:0). Schon am Ostermontag hatten die Haie in Berlin eine 0:7-Klatsche bekommen.
Nach Toren von Liam Kirk (10. Minute/57.), Marcel Noebels (16.), Manuel Wiederer (27.), Blaine Byron (39.), Top-Scorer Ty Ronning (42.) und Eric Hördler (60.) führt Berlin in der Serie nun mit 3:1 nach Siegen. Bereits am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) können die Eisbären den elften Titel perfekt machen. Ronning baute vor 18.600 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess-Arena auch seine DEL-Rekordserie von 27 Spielen in Serie mit mindestens einem Punkt aus.
Berlin ohne Wissmann - Top-Verteidiger fehlt wohl auch bei WM
Die Haie warten bereits seit 23 Jahren auf ihre neunte Meisterschaft. Wie schon 2008 und 2013 scheint Berlin im DEL-Finale zu stark zu sein. Dabei mussten die Eisbären 48 Stunden nach dem furiosen 7:0 im dritten Spiel erneut ohne Top-Verteidiger Kai Wissmann auskommen, der sich im zweiten Finale beim 2:1 der Haie am Karsamstag eine schwere Handverletzung zugezogen hatte. Damit dürfte der Nationalspieler nicht nur den Eisbären weiter fehlen, sondern auch die WM im Mai verpassen.
Anders als nach dem 5:1 der Berliner im ersten Spiel, als die Haie in der zweiten Partie (2:1 nach Verlängerung) zurückschlagen konnten, waren die Eisbären nach dem nächsten Kantersieg diesmal vom Start weg tonangebend. Eine frühe Strafzeit von Nationalmannschafts-Kapitän Moritz Müller, der sich mit einer Schulterverletzung durch die Playoffs beißt, überstanden die Haie noch. Für Müller war es der 1130. DEL-Einsatz.
Haie chancenlos
Nach einem Kontertor des Engländers Kirk und einem stark heraus gespielten Tor von Nationalstürmer Noebels ging es für Berlin mit 2:0 in die erste Pause. Mit der Wucht der knapp 20.000 Fans in der Arena im Rücken versuchten die Haie sich noch einmal aufzubäumen - vergebens. Allzu leicht sah es aus, als Wiederer eine traumhafte Pass-Kombination zum dritten Berliner Tor vollendete. Die Haie hingegen scheiterten bei den wenigen Großchancen immer wieder an Eisbären-Goalie Jake Hildebrand und kassierten kurz vor der zweiten Pause den vierten Gegentreffer.
Das Spiel war nun gelaufen. Die Eisbären konnten sich sogar erlauben, dass DEL-Playoff-Rekordtorjäger Leo Pföderl diesmal leer ausging und legten im Schlussdrittel noch dreimal nach.
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