Gesellschaft Creinvelt spendet viel Geld für soziale Zwecke 10 000 Euro für die Krefelder Tafel
Krefeld · Spenden in einer Gesamthöhe von 20 000 Euro haben Vertreter der Gesellschaft Creinvelt für soziale Zwecke in Krefeld zur Verfügung gestellt. Die Krefelder Tafel erhält 10 000 Euro, je 5000 Euro gehen an die Arbeitsgemeinschaft der Krefelder Frauenverbände für die Aktion „Spiel ohne Ranzen“ sowie an das Anton-Tschechow-Kulturzentrum.
„Wir spenden das Geld unserer Gäste für die ausgefallene Session 2022, auf dessen Rückzahlung sie verzichtet haben“, berichtet Hermann Schumacher, Vorsitzender der Gesellschaft. Diese richtet seit fast 50 Jahren im Krefelder Hof fünfstündige Karnevalssitzungen mit eigenem Programm aus. Ihrer sechs mit insgesamt mehr als 2000 Gästen waren in der Session 2021/22 geplant und schon ausverkauft, als die Session wegen der Corona-Pandemie kurzfristig wieder abgesagt wurde. Die fördernden Mitglieder, die mit dem Ticket gleichzeitig ihre Mitgliedschaft um ein Jahr verlängern, blieben aber bei der Stange, sodass insgesamt 18 000 Euro zur Verfügung standen. Weitere 2000 Euro gab die Gesellschaft aus eigenen Mitteln dazu.
„Krefelder Tafel“ erhält immer weniger Lebensmittelspenden
Die Spenden sind hochwillkommen. „Sie waren für uns noch nie so wertvoll wie heute“, sagt Hansgeorg Rehbein, Leiter der Krefelder Tafel. 1000 Neuanmeldungen im letzten halben Jahr habe es gegeben – vor allem durch Geflüchtete aus der Ukraine. Mehr als 5000 Menschen werden an insgesamt fünf eigenen Ausgabestellen in der Stadt regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt. Weiterhin kooperiert die Tafel mit der katholischen Initiative „Das tägliche Brot“ sowie der Tönisvorster Hilfe. Zunehmend gerate man dabei aber in eine Schieflage, so Rehbein: Es gibt immer weniger Lebensmittelspenden für die Tafel. Habe man früher bis zu 700 Tonnen im Jahr erhalten, seien es heute noch 500 Tonnen.
„Wir müssen Lebensmittel zukaufen – das hat es früher nicht gegeben“, sagt Rehbein. Dafür wird nun auch die Spende verwendet. Darüber hinaus hat das Land NRW erstmals eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 7500 Euro angekündigt. Ob dies ausreicht, um alle Ausgabenstellen auf Dauer weiter offenzuhalten, kann er nicht sicher sagen. Sein Dank geht an die Gesellschaft Creinvelt auch für eine weitere Spende in fast der gleichen Höhe, mit deren Hilfe im vergangenen Sommer ein Kühlaggregat gekauft werden konnte.
„Spiel ohne Ranzen“ braucht wieder Freiwillige
„Endlich seid ihr wieder da.“ Diesen Satz aus dem Mund von Kindern haben die Veranstalter von „Spiel ohne Ranzen“ im vergangenen Sommer oft gehört. Denn wegen der Pandemie hatte auch der beliebte Ferienspielplatz, der unter Federführung des Arbeitskreises Krefelder Frauenverbände (AKF) organisiert wird, eine Zwangspause machen müssen. Gerade nach dieser schwierigen Zeit sei es wichtig gewesen, die Kinder wieder aufzufangen, berichtet Schatzmeisterin Ursula Stenhorst. Die Spende wird unter anderem zur Verköstigung der Kinder, deren Familien sich vielfach keine teuren Urlaube leisten können, verwendet. Schon jetzt ruft Ursula Stenhorst Ehrenamtliche dazu auf, sich im Sommer 2023 als Helfer zur Verfügung zu stellen.
Für Kinderbücher in
ukrainischer Sprache
Seit 2011 ist die Anton-Tschechow-Bibliothek als Bildungs- und Kulturzentrum ein eingetragener Verein. Er ist aus einem deutsch-russischen Sprachpartnerklub hervorgegangen, den Vera Jurkina 2003 gegründet hatte. Wie sie und ihr Vereinskollege Franz von Thenen berichten, habe der starke Zustrom von Geflüchteten aus der Ukraine in diesem Jahr für neue Herausforderungen gesorgt. Sprachkurse, Kinderbetreuung, psychologische Hilfen sowie diverse Freizeitangebote – all dies stellt der Verein deshalb auf die Beine. Zudem sollen mit der Spende nun Kinderbücher in ukrainischer Sprache angeschafft werden. Die Bibliothek umfasst derzeit etwa 6000 Titel, vor allem in russischer und ukrainischer Sprache.