Einkaufen bei Kerzenschein 120 Lichter leuchten zum Kauf
Eine Innenstadt voller beleuchteter Objekte und Menschen. Einkaufen bei Kerzenschein mausert sich zum umsatzstärksten Tag.
Krefeld. Da gibt sich selbst der Winter ein Stelldichein. Pünktlich zu „Einkaufen bei Kerzenschein“ sinkt die Temperatur auf jahreszeitlich angemessene Werte. Perfekt, um im vorweihnachtlichen Kerzenschein durch Krefelds geschmückte Innenstadt zu flanieren und ausgiebig zu shoppen.
Die Innenstadt war am Samstag brechend voll. Viele tausend Menschen zogen, mit Tüten beladen und sichtlich bester Stimmung, durch die festlich geschmückten Straßen. Auf diesen stimmungsvollen Startschuss für das Weihnachtsgeschäft scheinen die Kunden zu warten.
Dank kräftiger Rabatte lassen sie sich von weihnachtlichen Geschenkideen nicht nur inspirieren, sondern kaufen auch nach Herzenslust ein. „Einkaufen bei Kerzenschein“ ist mit einem Plus bis zu 30 Prozent der umsatzstärkste Tag des Jahres. „Die Stimmung ist sehr gut und die Händler sind zufrieden“, sagt Christoph Borgmann, Sprecher der Werbegemeinschaft Krefeld.
Bürgermeisterin Karin Meincke ist zur offiziellen Eröffnung voll des Lobes. „Es ist toll, was die Werbegemeinschaft, das Stadtmarketing, die Einzelhändler und alle Beteiligten auf die Beine gestellt haben“, sagt sie und lässt sich noch schnell mit den illuminierten Eisprinzessinnen fotografieren, bevor sie weiter zur Stollenprüfung in den Schwanenmarkt eilt.
Mit etwas mehr Muße können die Besucher aus der ganzen Region die gebotenen Attraktionen genießen. Pärchen, Freundescliquen und Familien samt Vierbeinern schlendern durch die festlich illuminierten Straßen und erfreuen sich an einem Rahmenprogramm voll Varieté und Artistik.
Kaum ist der letzte Ton der Blechbläser der Musikschule Krefeld unter dem Kandelaber an der Königstraße verklungen, beginnen vier zarte „Stelzen-Engel“ ihren leichtfüßigen Tanz. Die Lichtgestalten scheinen direkt vom Himmel gefallen zu sein, sie schlagen mit ihren leuchtenden Flügeln, winken den Passanten und reichen staunenden Kindern die Hände. Sicherer Abstand gebührt hingegen den Feuer-Jongleuren und ihren atemberaubenden Darbietungen.
Zum ersten Mal gibt es bei dieser Veranstaltung auch bildende Kunst. Vor Sinn-Leffers beeindruckt die an Olympia-Fackeln erinnernde Installation, im Eingangsbereich empfängt Künstlerin Gabriele Leigraf die Kunden. „Auferstehung des Lichts“ heißt eines ihrer Werke, die sie passend zum Abend dem Thema Licht gewidmet hat. Die Serie „Angels Light“ glitzert im Dunkeln. „Ich habe mit phosphoreszierenden Pigmenten gearbeitet“, verrät Leigraf.
Ab zwölf Uhr mittags ist der Eiskletterturm auf dem Neumarkt der Publikumsmagnet. Eine ehrfürchtig bis skeptisch schauende Menschenmenge umlagert die steile Eiswand. Die Jüngsten stellten sich ohne Bedenken der sportlichen Herausforderung — und scheitern. Obwohl die fünfjährige Lena mit Steigeisen und Eispickel alles richtig macht, erklimmt sie den Eiskletterturm nicht höher als zwei Meter. „Das ist aber auch schwer“, raunen die Zuschauer.
Dominik Winkler hält das Sicherungsseil und gibt fachkundige Ratschläge. „Eigentlich ist das Klettern für Erwachsene viel schwieriger“, sagt der Experte. „Sie müssen ihr ganzes Gewicht mit den Stacheln der Steigeisen halten. Das brennt ganz schön in den Waden.“