Angebote für Wohnungslose Das bietet die Stadt Obdachlosen in der Pandemie an
Krefeld · Die Stadt Krefeld und die Diakonie Krefeld und Viersen haben gestern mitgeteilt, was sie unternehmen, um obdachlose und schutzbedürftige Menschen in angemessener Form unterzubringen und zu unterstützen, die akute Notsituation der pandemischen Lage zu überwinden.
Die Stadt habe gemeinsam mit der Diakonie und dem Caritasverband für die Region Krefeld bereits im März 2020 die erforderlichen Maßnahmen geplant und umgesetzt. Sollte sich die Situation weiter verschärfen oder die Witterungsbedingungen eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Schlafplätzen auslösen, so sei für diesen Fall ein Notprogramm vorbereitet.
Statt mehrerer nur eine Anlaufstelle an der Feldstraße
Die Unterbringung von Wohnungslosen wird in Krefeld seit November 2020 in einer zentralen Einrichtung auf der Feldstraße, die als Notunterkunft dient, gebündelt. Die Notschlafstelle der Diakonie an der Lutherstraße wurde wegen der dort vorherrschenden räumlichen Enge zunächst aufgegeben. In der Unterkunft Feldstraße wird eine Basisberatung als erste Hilfestellung angeboten. Die Unterkunft wurde so hergerichtet, dass die abendliche Aufnahme, die Unterbringung in der Schlafstätte und das morgendliche Verlassen der Einrichtung mit den Corona bedingten Regelungen konform ist. Die Kapazität wurde deshalb von rund 90 Betten auf 60 reduziert. Körper- und Wäschepflege sind in der Einrichtung möglich. Auch eine Aufnahme von Obdachlosen mit Haustieren ist ausnahmsweise zulässig.
Isolierungen in der
Unterkunft sind möglich
Die Aufnahmezeiten sind an die Öffnungs- und Schließungszeiten des Tagesaufenthalts der Diakonie angepasst. Somit ist grundsätzlich eine Betreuung und Versorgung rund um die Uhr gewährleistet. Ebenfalls bestehen in der Notschlafstelle auch Möglichkeiten, Übernachtungsgäste zu isolieren, zum Beispiel bei unklarem Tuberkulose-Status, Verdacht auf Covid-19 und anderen ansteckenden Krankheiten. Eine medizinische Versorgung von Corona-Infizierten kann dort laut der Stadt aber nicht erfolgen. Daneben betreibt die Caritas eine kleine Notschlafstelle für Suchtkranke an der Melanchthonstraße.
An der Lutherstraße gibt es
einen Tagesaufenthalt
Die Diakonie bietet an der Lutherstraße einen Tagesaufenthalt für Obdachlose, der fußläufig von der Notunterkunft Feldstraße in gut zehn Minuten erreichbar ist. Neben der Möglichkeit, sich tagsüber dort aufzuhalten und soziale Kontakte zu pflegen, bietet die Diakonie eine umfangreiche Wohnungslosenberatung an. Die Beratung hat zum Ziel, den obdachlosen Menschen wieder ein selbstbestimmtes Leben in einer eigenen Wohnung zu ermöglichen und sie bis dahin in allen Belangen zu unterstützen. Auch im Tagesaufenthalt sind Körper- und Wäschepflege möglich.
Wie viele Obdachlose es in Krefeld gibt, ist nicht zu beziffern
Wie viele Menschen in Krefeld „auf der Straße leben“, kann nicht beziffert werden. Streetworker weisen auf bestehende Hilfsangebote hin, die aber nicht von allen betroffenen Personen angenommen werden. Die Krefelder Notschlafstellen werden zurzeit von rund 50 Personen täglich genutzt. Der Frauenanteil liegt bei etwa 20 Prozent. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre sei die Nachfrage nach Schlafplätzen für Obdachlose über das gesamte Jahr relativ stabil und im Gegensatz zu früher nicht mehr großen jahreszeitlichen oder witterungsbedingten Schwankungen unterworfen.
Eine Verpflegung gibt es nicht, kann aber organisiert werden
Eine zusätzliche Verpflegung über die bestehenden Angebote der Krefelder Tafel und anderer Organisationen hinaus ist derzeit laut Stadt nicht vorgesehen, da die meisten Obdachlosen in Krefeld Sozialleistungen erhalten. Im Bedarfsfall könne eine Verpflegung aber von Stadt und Diakonie kurzfristig organisiert werden. Dies hat die Diakonie bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr mit Hilfe von Stiftungsmitteln organisiert. Red