Meinung Das muss ein Feiertag für Krefeld werden
Frank Meyer ist ein Riesen-KFC-Fan, stand als junge mit Omas gestricktem Fan-Schal gegen Dynamo auf der Tribüne und hätte wohl keine Sekunde gezögert zu sagen: Na klar, muss dieser 19. März in Krefeld ab sofort ein Feiertag sein.
Heute, als OB, muss sich Meyer in dieser schönen, vielfältigen und geschichtsreichen Stadt zu mehr Neutralität ermahnen.
Das ist verständlich, aber im Falle des Wunders von der Grotenburg falsch. Natürlich gebührt diesem Datum eine besondere Anerkennung. Das Jahrhundertspiel elektrisiert die Krefelder ungebrochen. Wer sich auch nur im Entferntesten für Sport interessiert, weiß, was er an diesem Tag gemacht hat.
Sogar solche, die 1986 noch gar nicht geboren waren und den Defensiv-Spezialisten Funkel nur als alternden Trainer kennen, identifizieren sich mit dem Wunder von der Grotenburg. Mit der Emotion, den vielen kleinen Randgeschichten, den Erzählungen in den Familien, einer aufregenden Vergangenheit, an die heute so gar nichts mehr erinnert an der Tiergartenstraße.
Der 19. März wäre ein toller, identitätsstiftender Feiertag für Krefeld. Man könnte ihn mit einem Grundschul-Cup am Schauplatz des einstigen Spektakels begehen. Angereichert mit deutscher-deutscher Geschichte für Viertklässler. Ist doch logisch, so viele Wunder hat Krefeld nicht erlebt.