Meinung Keine Anklage gegen Hartmut Hopp: Zurück bleibt Bitterkeit

Krefeld · Aus Mangel an Beweisen bleibt der engste Vertraute des Sektenchefs Paul Schäfer der Colonia Dignidad unbehelligt. Zurück bleibt Bitterkeit - ein Kommentar.

 "Villa Baviera" ist auf dem Stein in der Villa Baviera, auch bekannt als "Colonia Dignidad", zu sehen.

"Villa Baviera" ist auf dem Stein in der Villa Baviera, auch bekannt als "Colonia Dignidad", zu sehen.

Foto: dpa/Mario Ruiz

Die deutsche Sektengemeinde Colonia Dignidad in Chile war ein Ort von Missbrauch, Folter und Mord. Weder die Gerichte in Chile noch jene in Deutschland bestreiten die Verbrechen in der „Kolonie der Würde“. Hartmut Hopp war enger Vertrauter von Sektenchef Paul Schäfer, der sich an Kindern verging und beste Verbindungen zur Militärdiktatur unter Augusto Pinochet unterhielt. Dass Hopp sich nicht schuldig gemacht hat, ist wenig wahrscheinlich. Aber das reicht nicht für eine Anklage. Gebraucht werden Beweise. Siebeneinhalb Jahre hat die Krefelder Staatsanwaltschaft gegen den inzwischen 76-Jährigen ermittelt. Und keine Beweise gefunden, die für eine Anklage reichen. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf folgt dieser Einschätzung. Hopp bleibt unbehelligt, weil ihm die Beihilfe zum Kindesmissbrauch nicht nachgewiesen werden kann. Es gilt, dies in einem Rechtsstaat zu akzeptieren.