Eine Diebin erschleicht sich Vertrauen mit Blumen
Eine 91-jährige Frau öffnet die Tür, wird geschubst und dann stiehlt man ihren Schmuck.
Krefeld. Als es an der Tür klingelt, öffnet die Mutter von Gisela Vogel nicht sofort. Durch die Gegensprechanlage ertönt eine weibliche Stimme: „Ich soll von Frau Müller einen Blumenstrauß bringen.“ Die 91-Jährige öffnet die Tür.
Die fremde Frau kommt in die Wohnung, geht ins Schlafzimmer, nimmt sich die Schmuckkassette, schubst die 91-Jährige zur Seite und verschwindet mit Blumen und Schmuck durch die Tür.
„Meine Mutter kennt eine Frau Müller, die Diebin hat es wohl einfach auf gut Glück mit einem Allerweltsnamen versucht“, sagt Vogel. Da das Ganze in der Weihnachtszeit passiert ist, war die Lüge noch glaubwürdiger. Die Mutter von Gisela Vogel hat nur noch eine Sehkraft von fünf Prozent und konnte die Täterin damit der Polizei nicht gut beschreiben. „Meine Mutter war ziemlich aufgewühlt.“ Es befanden sich auch viele Erinnerungsstücke in der Schmuckkassette.
Die Diebin ist einfach mit den Worten „Sie haben es aber schön hier“ an der 91-Jährigen vorbei in die Wohnung spaziert. Erst als sie ins Schlafzimmer ging und das Opfer merkte, dass etwas nicht stimmte und schrie „Raus da, raus da“, hatte die Diebin es plötzlich eilig. „Sie hat auf dem Weg nach Draußen den Schmuck fallen lassen, dann hat sie meine Mutter zur Seite geschubst und ist mit dem Schmuck und den Blumen raus.“
Solche Tricks sind der Polizei nicht unbekannt. Erstes Ziel der Täter sei: Sie wollen eingelassen werden, damit sie mit dem Opfer allein sind. „Die Täter bestellen angebliche Grüße von entfernten Verwandten, ehemaligen Kollegen oder Nachbarn“, erklärt Polizeisprecher Acor Kniely.
Er empfiehlt: „Öffnen Sie die Haus- oder Wohnungstür nicht, wenn unbekannte Menschen geklingelt haben. Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durchs Fenster oder den Spion an.“