Fall Bückerfeldstraße: Kommt es zur Mordanklage?
Im Fall Bückerfeldstraße prüft der Staatsanwalt das juristische Vorgehen gegen Alexander F.
Krefeld. Erst überlebte ein 53-jähriger Makler im August nur knapp die brutale Messerattacke von Alexander F. Völlig außer sich hatte der 40-Jährige auf der Paulsmühlenstraße in Düsseldorf auf sein Opfer eingestochen und es lebensgefährlich verletzt. Der 40-Jährige wurde kurze Zeit später festgenommen. Gut einen Monat später tauchte dann im Schlosspark Eller eine Leiche auf. Die Leiche von Alexander I. aus Krefeld — und wieder soll es sich um ein Opfer des Russen handeln. Ein Fall, der viele Rätsel aufgab.
Doch die Polizei In Düsseldorf hat ihre Ermittlungen jetzt abgeschlossen. Alexander F. könnte sich schon bald vor Gericht verantworten müssen. Die Akten der Düsseldorfer Ermittler liegen bereits auf dem Schreibtisch von Staatsanwalt Christoph Kumpa. Die Unterlagen aus Krefeld, wo Alexander I. lebte, sind unterwegs. „Ich prüfe dann, ob ich Anklage erhebe“, sagt Kumpa.
Zumindest im Falle Paulsmühlenstraße ist das so gut wie sicher. Alexander F. war kurz nach der brutalen Attacke auf den 53-Jährigen und dessen Ehefrau, die dazwischengehen wollte, in der Nähe gestellt und nach einer kurzen Verfolgung festgenommen worden. Bei ihm fanden sich neben der Tatwaffe noch eine Gaspistole, Quarzsandhandschuhe, ein Elektroschocker und Handfesseln. Und auf die Frage, warum er die Tat begangen habe, sagte F. damals: „Weil er es verdient hat.“ Ein Geständnis.
Und ein Hinweis auf die wirre Motivlage des 40-Jährigen: Hintergrund für die Tat war offenbar, dass der Makler F. keine größere Wohnung besorgen konnte. Laut den Ermittlern wollte der Russe ihn aus Rache möglicherweise sogar zu Tode quälen.
War dies auch das Schicksal des Krefelders Alexander I., dem Toten von Eller? Der Kopf der Leiche, die ein Hund im Schlosspark entdeckte, war komplett mit Klebeband umwickelt. Der 33-Jährige starb durch mehrere Messerstiche. Doch in diesem Fall gibt es keine Festnahme auf frischer Tat und auch kein Geständnis des Verdächtigen.
Die Indizien dürften allerdings schwer wiegen. Alexander F. hatte nach seiner Verhaftung selbst angegeben, bei I. in Krefeld an der Bückerfeldstraße zu wohnen. Doch der war seit dem 25. April von niemandem mehr gesehen worden, der Vermieter hatte die Wohnung inzwischen zwangsgeräumt. Zudem tauchte in der Nähe des Benrather Tatortes das Auto von I. auf — mit dessen Blut auf der Rückbank. Und eine Überwachungskamera hatte den Verdächtigen F. Ende Mai dabei ertappt, als er mit der EC-Karte seines Kumpels, der zu diesem Zeitpunkt wohl schon länger tot war, Geld abhob.