Krefeld Fitness im Wasser: Mit Gymnastik gegen Rheuma
Etwa 50 000 Krefelder leiden unter der Erkrankung, deren Ursachen auch zum 20. Weltrheumatag noch nicht bekannt sind.
Krefeld. Im Schwimmbad am Luiter Weg tummeln sich zwölf Rheuma-Patienten im Wasser. „Das Training eignet sich nicht für alle. Patienten mit Herzproblemen wird eher zu Trockenübungen geraten“, sagt der Trainer, Physiotherapeut Mircea Caranfil.
Jeder vierte Mensch leidet an einer von vielen Formen von Rheuma. In Deutschland sind das rund 20 Millionen, auf Krefeld heruntergebrochen knapp 50 000 Patienten. Betroffen sind dabei, so Angelika Fasbender vom Vorstand der örtlichen Rheuma-Liga, „Menschen aller Altergruppen, vom Kleinkind bis zum Greis“. Über die Ursachen der Erkrankung ist noch nicht viel bekannt.
Rheuma ist meist mit Bewegungseinschränkungen verbunden, ist chronisch und nicht heilbar. Ihre Liga leiste dabei aktive Unterstützung und sei die größte Selbsthilfeorganisation auf lokaler, Landes- und Bundesebene, erklärt Fasbender. Derzeit hat die Liga rund 850 Mitglieder in der Stadt. Physiotherapeut Mircea Caranfil weist darauf hin, dass es nach dem Gründungsjahr 1978 in Krefeld noch rund 2000 Mitglieder waren.
Als eine der Ursachen für den Rückgang sieht er die zahlreichen Angebote privater Reha-Einrichtungen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Das A und O der Behandlung des nicht heilbaren Leidens sei Bewegung. Unterschieden wird dabei zwischen Nass- und Trockenübungen. Die Krefelder Liga bietet dafür drei Stützpunkte in der Stadt. In Uerdingen, im Tersteegen-Haus nahe dem Hauptbahnhof und in Verberg/Traar in der Gerd-Jansen-Schule am Luiter Weg.
Während bei den Wasser-Übungen vor allem die großen Gelenke beansprucht werden, liegen bei der Arbeit außerhalb des Wassers vor allem die kleinen Gelenke im Fokus.
53 Therapie-Gruppen sind derzeit in der Krefelder Rheuma-Liga aktiv, bilanziert Angelika Fasbender. Sie zahlen für die Liga-Mitgliedschaft 33 Euro Jahresbeitrag und müssen für die Wasserbetreuung pro halbstündiger Einheit rund 3,60 Euro zahlen. Das Trockentraining kostet pro Teilnehmer 2,10 Euro. „Ein Kostenfaktor, der auch für Menschen mit geringem Einkommen tragbar ist“, meint Fasbender. Dabei beschränke sich das Angebot ihres Vereins nicht alleine auf die Therapie. „Wir bieten auch Fachvorträge, Seminare, Sprechstunden und Freizeitaktivitäten wie gemeinsame Theaterbesuche an.“
Zweimal wöchentlich sind die Türen des Büros im Haus des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) an der Mühlenstraße 42 in der City geöffnet. Jeweils Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr. Angelika Fasbender verweist auf ein besonderes Datum: „Am kommenden Mittwoch, 12. Oktober, jährt sich zum 20. Mal der Weltrheumatag.“