Neue Pächterin im Café K+ Flavia Latina übernimmt das Café im Kaiser-Wilhelm-Museum
Update | Krefeld · Lange hat das Museumscafé im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum auf einen Pächter gewartet. Nun die große Überraschung. Flavia Latina wird die Gastronomie am Joseph-Beuys-Platz betreiben.
Flavia Latina wird neue Pächterin des Museumscafés K+. Dass die Krefelder Gastronomin das Café im Kaiser-Wilhelm-Museum übernimmt, mag eine große Überraschung sein. Oder eben auch nicht. Denn Latina, die ehemalige Betreiberin des An-go-lo an der Angerhausenstraße, das als Anlaufpunkt für kulturinteressierte Krefelder galt, steht für eine harmonische Verbindung von Kultur und Kulinarik. Das passt perfekt in das von Designer Robert Stadler gestaltete K+ am Joseph-Beuys-Platz. „Ich habe zwei große Leidenschaften, Gastronomie und Kultur. Beides an diesem wunderschönen Ort miteinander vereinen zu können, ist für mich ein Traum“, schwärmt Latina. Alle Beteiligten sprechen von einer idealen Paarung zwischen neuer Pächterin und Museum.
KWM in Krefeld: Das Café K+ eröffnet am 16. Juli mit einem regelmäßigen Betrieb
Wie nun Latina, Rachid Jaghou, Betriebsleiter Zentrales Gebäudemanagements, sowie Museumsdirektorin Katia Baudin unter Anwesenheit des geradezu euphorisch wirkenden gesamten Museumsteams verkündete, wird nach zwei Jahren Vakanz das Museumscafé mit einem regulären Betrieb wiedereröffnen. Nachdem der Raum zwischenzeitlich als „Open Space“, als ein offener Treffpunkt für die Stadtgesellschaft und für viele Nutzungen im Museumskontext fungiert hatte, wird es nun als „echtes“ Café ab 16. Juli offiziell eröffnet.
Latina wird das K+ regulär mit einem Café-Betrieb dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr betreiben. Das Angebot erstreckt sich von Museumscafé-Klassikern wie Snacks und Kuchen über, mit einer hochwertigen Siebträgermaschine gefertigten, Kaffee und natürlich auch Erfrischungen aller Art bis hin zu einem Schwerpunkt auf Frühstücksangeboten. „Man wird den ganzen Tag frühstücken können“, berichtet Latina. Ob eine größere Variante mit vielen Leckereien auf der Etagere für 29 Euro oder andere Angebote schon für Preise unter zehn Euro. Das Café soll ein „Wohnzimmer“ für die Stadtgesellschaft sein, durchaus auch unabhängig von Öffnungszeiten des Museums. Die Zugänglichkeit sei kein Problem. Daher plant Latina auch Sonderöffnungen etwa jeden dritten Samstag im Monat ab 18 Uhr mit wechselnden besonderen Programmen. Das Café kann auch für private Feiern oder Festivitäten gebucht werden. Und wird künftig flankierend eine Rolle bei den Angeboten der Kunstmuseen Krefeld spielen. Sei es für Kindergeburtstage, als Treffpunkt für Kunstinteressierte, bei Kunst-Impulsen oder speziellen Events. Als ein Ort für alle. Latina übernimmt auch Aufgaben im Catering-Bereich für die Kunstmuseen. Die Vielfalt der Möglichkeiten, wann und wie das K+ in das Museumsleben eingebunden werden kann, wirkt beachtlich.
Der Innenhof mit 60 Sitzplätzen, der mit Hilfe des Grünflächenamtes weiter begrünt werden soll, wird genauso genutzt, wie die 40 Sitzplätze im Café-Raum selbst. Die imposante rote Bar verspricht fallweise auch ein abendliches Cocktail-Angebot.
Doch wie kam es, dass Latina als Pächterin gefunden wurde? ZGM-Leiter Jaghou schildert zunächst die schwierige Zeit der vorangegangenen Pächtersuche; erschwert durch allgemeine Phänomene wie Fachkräftemangel und die besondere Situation des Museumscafés. Über zwei Jahre lang war nach Weggang des vorherigen Betreibers kein Ersatz gefunden worden. Es gab schließlich keine Interessenten mehr für das Café. Doch das sollte sich ändern: Latina war nach dem Ende ihres Lokals An-go-lo bei einem Café-Betrieb am Großmarkt angestellt. Doch der Wunsch nach Selbstständigkeit sei wieder bei der Italo-Argentinierin, die auch für ihre Stadtweiten Tango-Events bekannt ist, groß gewesen, schildert sie. Sie suchte also eine Lokation, die Stadt Krefeld immer noch einen Pächter. Jaghou und Latina kamen ins Gespräch und Latina war sogleich von der Idee begeistert, das K+ zu „übernehmen“. Schnell sei man sich einig geworden.
Probleme, die vorherige Pächter bemängelten, sehen die Beteiligten nicht. Latina darf sich im Designer-Café entfalten, „möchte den wunderschönen Raum betonen“. Außerhalb der Öffnungszeiten des Museums wären die Spielräume, was die Nutzung des K+ etwa auch mit Stehtischen und weiterer Dekoration angehe, ohnehin groß.
Eine Eröffnungsfeier ist für den August geplant. Zuvor werden sich ab Mitte Juli Latina und ihr Team im K+ einleben.