Unterkunft Forstwald wird doch nicht angerechnet
Obwohl die Plätze der Landesunterkunft nicht auf Krefeld entfallen, erfüllt Stadt die Flüchtlingsquote.
Krefeld. Aktuell sieht die Bezirksregierung in Arnsberg keinen Redebedarf mit der Stadt Krefeld. Während andere Städte und Kommunen derzeit in Sachen Flüchtlingsaufnahme nachbessern müssen, erfülle Krefeld die Anforderungsquote zur Aufnahme von Zuwanderern zu fast 100 Prozent, teilt Christoph Söbbeler mit. „Krefeld scheint derzeit gut aufgestellt zu sein, was die Unterbringung angeht“, erklärte der Pressesprecher der Bezirksregierung in Arnsberg.
Das überrascht angesichts der Tatsache, dass die rund 1000 Plätze in der in Forstwald errichten Landesunterkunft nun doch nicht dem Krefelder Flüchtlingskontingent angerechnet werden. „Das Land prüft derzeit, welche Landesunterkünfte erhalten bleiben und wie deren Anrechnung zukünftig auf kommunale Quoten erfolgt“, sagt Stadtsprecherin Angelika Peters.
Zuvor war man vonseiten der Stadt — auch nach dem Bekanntwerden der vorläufigen Nichtnutzung der Unterkunft — noch immer davon ausgegangen, zumindest einen Teil der Plätze auf das eigene Kontingent angerechnet zu bekommen. Denn bereits im März hatte Stadtdirektorin Beate Zielke im Unterausschuss für Flüchtlingsfragen erklärt: „Unsere Kapazitäten sind ausgereizt. Aktuell haben wir nur noch rund 60 Unterbringungsplätze in Reserve.“
Damals hatte man bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt, die ankommende Zahl an Flüchtlingen von 100 auf 50 pro Woche zu reduzieren. Vier Monate später kommen noch 30 neue Flüchtlinge pro Woche in Krefeld an. Spätestens im Herbst wird die Zahl aber wohl wieder ansteigen, wenn neue große Flüchtlingsströme Richtung Europa aufbrechen. „Zumindest war es im vergangenen Jahr so“, erklärt Söbbeler. Stichfeste Prognose abgeben will keiner. Stadtsprecherin Peters sagt einzig: „Es ist davon auszugehen, dass Krefeld auch weiterhin Flüchtlinge zugewiesen werden.“
Derzeit würde die Stadt auf rund 200 Bettenplätze in Gemeinschaftsunterkünften als Reserve zurückgreifen können. Zwar habe sich die Situation seit Ostern leicht entspannt, trotzdem würden 700 in Turnhallen und 300 in Traglufthallen lebende Flüchtlinge weiter einen großen Aufwand für die Verwaltung darstellen.
Auch die Betreuung der rund 3700 Asylsuchenden ohne Anerkennung sei eine gewaltige Aufgabe. „Darüber hinaus bedürfen auch die bereits anerkannten Flüchtlinge einer intensiven Unterstützung“, so Peters, die das hohe ehrenamtliche Engagement in Krefeld lobt.