FSJ: Praxistest vor dem Studium

Moritz Slomka will Lehrer werden und sammelt erste Erfahrungen im Offenen Ganztag.

Krefeld. Am Anfang stand nur eine vage Ahnung: Der Krefelder Moritz Slomka hatte das Abitur in der Tasche und den Zivildienst vor sich. „Doch mir war es wichtig, etwas zu machen, was mir Orientierung bringt“, sagt er. „Denn vor meinem Lehramt-Studium in Sport und Erdkunde musste ich doch wissen, ob der Lehrerberuf überhaupt etwas für mich ist.“

Durch einen Freund erfuhr er, dass es in Krefeld die Möglichkeit gibt, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Sportjugend im Stadtsportbund Krefeld zu absolvieren. Er bewarb sich und bekam die Stelle. „Mein Aufgabengebiet ist gemischt“, berichtet er. „Der Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Schülern im Offenen Ganztag, aber ein bisschen Büroarbeit muss ich auch erledigen.“ Wenn ein Lehrer ausfällt, hilft Moritz Slomka auch mal vormittags beim Schulschwimmen aus. Deswegen hat er im Rahmen seines FSJ einen Übungsleiter- und Rettungsschwimmerschein gemacht.

„Die Freiwilligen werden bei uns an rund 20 Schulen sowie bei anderen Sportprojekten wie zum Beispiel ,Mama, Papa und ich’ eingesetzt“, sagt Jutta Eberlein-Dillmann, stellvertretende Vorsitzende der Sportjugend. „Das bringt viel Abwechslung in die Woche. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich in den Bereichen fortzubilden, die sie interessieren, und fahren dreimal im Jahr für fünf Tage mit anderen FSJlern zum Bildungsseminar.“

Sie weiß aber auch, dass ein FSJ bei der Sportjugend nur unter gewissen Voraussetzungen möglich ist: „Da wir die Freiwilligen für die Arbeit mit Schülern einsetzen, ist es wichtig, dass sie selbstbewusst sind und sich behaupten können“, erklärt sie. „Fachlich und pädagogisch müssen sie was drauf haben.“ Das FSJ biete aber die Chance, früh wichtige Erfahrungen zu sammeln.

Deswegen hofft Jutta Eberlein-Dillmann, dass sich auch nach dem Wegfall des Zivildienstes zum 1. Juli genügend junge Leute melden, die Lust haben, sich ein Jahr lang freiwillig zu engagieren.

Moritz Slomka würde das FSJ jedenfalls jedem ans Herz legen, der noch nicht hundertprozentig weiß, wo die berufliche Reise hingehen soll. „Dieses Jahr ist auf keinen Fall verschenkt“, sagt er. „Denn man lernt viel über sich sowie über das, was man will und nicht will.“ Er kenne genügend Studenten, die nach einem oder zwei Semestern abbrechen, weil sie sich für den falschen Studiengang entschieden haben.

Ihm selbst wird das wahrscheinlich nicht passieren. „Die Stunden, die ich mit den Schülern verbringe, sind das Beste an meinem FSJ“, zieht er Bilanz. „Deswegen bin ich mir sicher: Ich als Lehrer — das passt schon!“

Mehr Informationen gibt es bei der Sportjugend Krefeld unter Telefon 77 55 88 oder per E-Mail:

sportjugend-krefeld@t-online.de