Rechtsstreit mit KFC Uerdingen Großkreutz hat gute Chancen auf sein Geld
Krefeld · Fußball-Weltmeister Kevin Großkreutz hat offenbar gute Chancen im Rechtsstreit mit dem Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen um ausstehende Gehaltszahlungen.
Das Arbeitsgericht Krefeld schlug dem Verein am Donnerstag als Vergleich vor, dem 32 Jahre alten Fußballprofi die ausstehenden Gehälter für die Monate April bis August zum Teil reduziert und dann bis zum Vertragsende im Juni 2021 komplett zu zahlen.
Großkreutz hatte geklagt, weil der KFC die Gehaltszahlungen komplett eingestellt hatte, nachdem er als Spieler einem 30-prozentigen Gehaltsverzicht wegen der Corona-Krise nicht zugestimmt hatte. Auf den Gehaltsverzicht hatte sich der Mannschaftsrat im April geeinigt und nur einige Härtefälle ausgenommen.
Als Großkreutz, der mittlerweile in den Planungen des Clubs keine Rolle mehr spielt, sich weigerte mitzuziehen, so das Gericht, wurden die Gehaltszahlungen eingestellt und dem Spieler von April bis August nicht die ihm monatlich zustehenden 51 000 Euro brutto ausgezahlt. Das sei rechtswidrig, betonte der Vorsitzende Richter David Hagen. „Der Verein müsse seine Vertragsverpflichtungen erfüllen und habe keinerlei rechtliche Grundlage dafür, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten das Gehalt eines Spielers zu kürzen oder ganz einzubehalten.“
Die Anwältin des Profis betonte, dass ihr Mandant zu dem Gehaltsverzicht bereit gewesen wäre. „Aber nur auf Basis des vertraglichen vereinbarten Monatsgehalts.“ Das Gehalt aber hätte ihr Mandant schon Monate zuvor deutlich reduziert. „Und dazu sollte dann ein weiterer 30-prozentiger Gehaltsverzicht kommen.“ Das habe der Spieler abgelehnt. Beide Seiten haben jetzt bis Anfang Oktober Zeit, den Vergleich anzunehmen. Andernfalls muss der Fall mit Zeugen erneut verhandelt werden.