Horizonte in den Farben des Niederrheins

Ausstellung zeigt Bilder des Werkkunst-Schülers Johann Peter Heek. Sein Sohn hat sie geplant.

Foto: Dirk Jochmann

Die Landschaften fallen dem Besucher zuerst ins Auge: Ansichten vom Niederrhein bilden den Kern der Ausstellung „Johann Peter Heek. Bilder“. Er kam in Kranenburg zur Welt und ist dort auch verstorben. Dass seine Bilder nun bei „Kunst und Krefeld“ gezeigt werden, hat mit seiner engen Beziehung zur Werkkunstschule zu tun.

Dort lernte er in den 50er Jahren. 1959 gründete er seine eigene Teppichwerkstatt. Für die daraus hervorgegangenen Teppiche ist Heek bekannt und berühmt. Jetzt geht es um seine Malereien. Beatrix Vater-Dobberstein und Christoph Heek, der Sohn des Künstlers, haben das Konzept zusammen erarbeitet. „Von 1973 bis 1990 hat er hauptsächlich Landschaften gemalt“, berichtet sein Sohn. Sie bilden den Kern der Ausstellung und bestechen den Betrachter durch die immer wiederkehrenden waagerechten Linien. Es ist, als blicke man aus einem Haus in Rheinnähe aus dem Fenster auf immer wieder andere Horizonte. „Zwei Zentimeter Landschaft - und der Rest ist Himmel“, soll der Künstler selbst seine Arbeiten beschrieben haben. Entsprechend sind die Bilder auch gehängt: Die Formate breiter als höher, in drei Reihen übereinander. Die Farben sind die des Niederrheins: grün, grau, sand, mattes Gelb und ab und an ein weißes oder graues Haus. „Mein Vater hat zwischen den Kühen gesessen und gemalt“, sagt Christoph Heek. Die Motive seiner Landschaften sind wiederzufinden: „Man kann alle diese Orte identifizieren“, sagt Christoph Heek.

Mit einer Einschränkung: „Die Pappelalleen wurden großenteils abgeholzt“, sagt Kuratorin Beatrix Vater-Dobberstein. Sie und ihr Mann Axel Vater, auch er Künstler, haben schon bei der ersten Ausstellung von Heeks Landschaftsbildern zwei erworben: „Mein Mann und ich hatten damals wirklich nicht viel Geld, aber die wollten wir unbedingt haben.“ Was hier bei „Kunst und Krefeld“ hängt, ist aus Privatbesitz. Der Sohn, der voller guter Erinnerungen sprudelnd vom Vater erzählt, die beiden Töchter und deren Mutter haben Bilder beigetragen. Im Schloss Moyland befindet sich noch eine große Zahl - Heek war mit den van der Grintens bestens befreundet. Auf dem Kunstmarkt allerdings ist nichts von Heek zu haben. Die zweite Werkgruppe umfasst abstrakte Bilder von Johann Peter Heek. Sie lassen an Klee denken und Max Ernst: geometrische und organische Formen in einem Wechselspiel. Die Farben hier sind kräftiger, aber auch dunkler als bei den Landschaften, die Formate üppiger. Die Arbeiten, die Christoph Heek gleich am Eingang zusammengefasst hat, sind die sogenannten Vogelbilder. Johann Peter Heek hat diese Bilder in den letzten Jahren seines Lebens gemalt. Auf jedem der fünf ist zentral ein Schnabel zu sehen. Die Schwingen lösen sich in geometrische Formen auf.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 24. September, um 11.30 Uhr bei „Kunst und Krefeld“, Steinstraße 5-7, eröffnet. Sie läuft bis zum 5. November. Die Malereien können mittwochs und donnerstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 16 Uhr betrachtet werden.