Husarenschätze im Museum Burg Linn
Leihgaben aus Paderborn haben das Museum in Linn erreicht. Die Kluft der Reitertruppe wird ab 25. Mai gezeigt.
Krefeld. In der ersten Etage des Museums Burg Linn stapeln sich die Umzugskisten. Einige sind bereits geöffnet. Fundstücke aus der Blüte der Husarenzeit in Krefeld kommen zum Vorschein. Darunter sind wahre Schätze und interessante schriftliche Dokumente über des Husaren Herrlichkeit, die so noch nie gezeigt wurden. Die Ausstellung wird anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Galopprennbahn auf einer großen Fläche im Erdgeschoss des Museums gezeigt.
Ein großes Gemälde, das Erzherzog Franz-Joseph von Österreich, den Ehrenoberst der Krefelder Husaren, zeigt, steht an der Wand. Daneben liegen Waffen aus den Befreiungskriegen und eine ganze Reihe leuchtender Uniformen. Museumsleiter Christoph Reichmann und Ausstellungskurator Georg Eggenstein sichten die Schätze. „Es sind Leihgaben aus Paderborn, die wiederum von der Bundeswehr übernommen wurden“, erklären die Fachleute.
Die Husaren waren schon immer eine viel bestaunte Truppe. Besonderer Hingucker waren ihre Uniformen. Eggenstein: „Sie waren hübsch anzusehen und sehr teuer. Deshalb waren fast nur Adlige dabei, die sich die Regiments-Zugehörigkeit leisten konnten.“ Die Attila, die Uniformjacke der Offiziere, war beispielsweise mit silbernen Ketten und Schnüren, silbernen Achselstücken, Borden und Tressen geschmückt. Ebenso herausgeputzt waren Sättel und Zaumzeuge der Pferde. Bald hatten die schnellen Reiter mit dem aristokratischen Lebensstil den Namen „Operettentruppe“ weg.
Bei einem Besuch, den Kaiser Wilhelm II. der Stadt Krefeld zu deren 200-Jahr-Feier der Zugehörigkeit zu Preußen abstattete, kam der zweite Beiname hinzu. Bei der Festlichkeit gab der Kaiser scheinbar spontan das Versprechen, Krefeld zur Garnisonstadt zu machen. Beim Festbankett hatten sich die Ehrenjungfern beschwert, dass ihnen in Krefeld keine Tänzer zur Verfügung stünden. Daraufhin versprach der Kaiser, geeignete Herren zu schicken. Als sie kamen, hatten die Krefelder Husaren ihren nächsten Spitznamen bekommen: „Sie wurden als Tanzhusaren berühmt und berüchtigt.“
Doch der Kaiser hatte nicht aus einer Laune heraus gehandelt und die Krefelder schlugen zu. Sie nahmen Kosten in Höhe von vier Millionen Mark für den Bau der Kaserne an der Westparkstraße/Girmesgath in die Hand, was dann auch die Kritiker überzeugte. 1904 erfolgte schließlich die Grundsteinlegung, und am 2. April 1906 führte Kaiser Wilhelm persönlich an der Spitze reitend das Regiment in die Stadt.