Innenstadt: Bürger fordern einen weiteren Supermarkt
Bewohner weisen auf fehlende Versorgungsmöglichkeiten hin. Lebensmittelgeschäft in der Ostwall-Passage könnte Abhilfe schaffen.
Krefeld. Der Ruf nach einem weiteren Nahversorger in der Innenstadt wird immer lauter. Bereits in der Bezirksvertretung (BZV) Mitte haben Bewohner mit Vehemenz darauf hingewiesen, dass es zu wenige Möglichkeiten gibt, Dinge des täglichen Lebens in der City einzukaufen.
Eine Chance dafür sehen sie in der neuen Passage zwischen Ostwall und Petersstraße. Ob es gelingt, dort einen Supermarkt anzusiedeln, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlicher ist, dass dort nur Marktstände zu finden sein werden, die kein Vollsortiment bieten.
„In der Innenstadt leben viele Menschen, die älter sind und einen Migrationshintergrund haben. Sie verfügen meist über weniger Geld, als diejenigen in den Randbezirken Krefelds“, sagt City-Bewohner Martin Schiffmann in der Einwohnerfragestunde der BZV-Mitte. „Sie haben mit zwei schweren Einkaufstüten in den Händen lange Wege zu gehen.“
Gabriele Leigraf ergänzt an gleicher Stelle: „Ich habe mich für das Innenstadt-Wohnen entschieden, weil ich dachte, alle Dinge des täglichen Bedarfs vor der Haustür zu bekommen. Nun muss ich für Besorgungen ins Auto steigen.“
Heiner Kempken würde als Betreiber mehrerer Edeka-Märkte in Krefeld für einen weiteren am Ostwall bereitstehen. „Ich hatte und habe auch immer noch Interesse. Ich bin gesprächsbereit“, sagt er. „Es gibt den Ruf nach einer Lebensmittelfläche in der Innenstadt. Aus unserer Sicht ist das machbar.“
Es gibt ein grobes Flächenkonzept für das „Neuobjekt Krefeld, Ostwall“. Es beinhaltet einen Edeka-Markt mit einer Verkaufsfläche von 950 Quadratmetern.
Gesprächsbereit zeigt sich auch Thomas Siegert, Chef der Bau GmbH, die die Passage verwirklicht. „Wir halten einen Supermarkt an dieser Stelle auch für sinnvoll. Wir müssen nur zuerst das europäische Vergabeverfahren abwarten, um zu wissen, welchen Entwurf wir realisieren werden“, sagt er. „Es wird jedoch — bedingt durch den Altvertrag mit dem Textildiscounter KiK — nicht die Größe von 950 Quadratmetern geben können. Für eine kleinere Fläche können wir eine Lösung finden.“
Auch Mitglieder der CDU äußern sich zum Thema: „Wie wollen wir denn in Krefeld die Befriedigung der Grundbedürfnisse von älteren Menschen und Familien in der Innenstadt garantieren, wenn wir dem Einzelhandel, der diese Bedürfnisse abdecken würde, den Zugang verwehren?“, fragt Frank Klix, Vorstand des CDU-Stadtbezirksverbandes Mitte.
Vorsitzende Simone Roemer ergänzt: „Die Grundversorgung in Krefeld-Mitte darf nicht vernachlässigt werden und muss uneingeschränkt gewährleistet sein. Hierzu zählen auch lokale Lebensmittel- und andere Einzelhandelsgeschäfte des täglichen Bedarfs.“