Innenstadt: SPD erklärt die City zum Shopping-Center

Einladende Eingangssituationen, spezielle Beleuchtung und Pflasterung sollen den Kernbereich aufwerten.

Krefeld. Auch wenn CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel im Gespräch mit der WZ die Großinvestoren ECE und MfI wieder ins Gespräch gebracht hat — die SPD lehnt dies ab, will stattdessen die Innenstadt so aufmöbeln, dass die zu einem großen Einkaufszentrum wird. Für diese Idee wollen die Sozialdemokraten in den nächsten Wochen auch bei den anderen Parteien werben.

„Grundlage unserer Überlegungen“, so Jürgen Hengst, „ist das aktuelle Einkaufsgutachten des Büros Junker und Kruse. Die definieren das Herzstück der City als das zwischen Neumarkt und St.-Anton-Straße“. In diesem Bereich, so der planungspolitische Sprecher der SPD, solle man eine Vernetzung der einzelnen Geschäfte anstreben. „Es geht um einheitliche Eingangs-Situationen, Licht, Pflasterung, Verbindungen. Das wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal: die City ist das Shopping-Center.“

Dass es Interessenten für den Einzelhandels-Standort Krefeld gebe, zeigten die Neuansiedlungen der letzten Wochen. Allerdings müsste man die Kräfte bündeln, um so eine Idee umzusetzen. In diesem Zusammenhang regt Hengst erneut an, die 20-Millionen-Investition für die Haltestelle Rheinstraße auf dem Ostwall zu überdenken: „Das ist nicht der Akzent, den Krefeld braucht“, sagt Hengst.

Zudem sei es nicht sinnvoll, dort für viel Geld neu zu pflastern, um dann anschließend eine Großbaustelle Ostwall-Passage einzurichten. Das müsse besser abgestimmt werden. Auch sei überhaupt nicht klar, was dort passieren soll, wenn Luximo die Grundstücke an die Stadt verkauft hat. Auch hier könne man das Geld sinnvoller anlegen, meint Hengst, zum Beispiel für eine Markthalle oder ein Haus der Bürgerschaft.

Heftige Kritik übt Hengst in Sachen Innenstadt an Oberbürgermeister Gregor Kathstede. „Er ist bei keiner Gesprächsrunde mit den Fraktionen dabei. Seine Ziele sind nicht klar.“ Und Informationen, wie die Gutachten zu Stadthaus oder Verwaltungsneubau, blieben unter Verschluss. Hengst spricht von „Bunkermentalität“ im OB-Büro.

Auf keinen Fall werde die SPD eine Lösung mitmachen, bei der das Seidenweberhaus außen vor bleibt. „Auch hier erhalten wir keine konkreten Zahlen von der Verwaltung, aber schon bei einem Rundgang wird klar, dass der Betrieb dort nicht mehr lange aufrecht erhalten werden kann“, sagt Hengst. Das müsse in die Überlegungen mit einfließen.