Krefeld Integrationsfest: Im Sport spielt Herkunft keine Rolle
Studierende der Hochschule Niederrhein laden Flüchtlinge am 21. Januar zu einem besonderen Integrationsfest in die Koerver-Halle ein. Vereine bieten dort Hockey, Fußball und Tischtennis an.
Krefeld. Sport hebt die Grenzen zwischen den Menschen auf; zwischen arm und reich, den verschiedenen Hautfarben, Glaubensrichtungen und Nationalitäten. „Sport — unsere gemeinsame Sprache“ ist ein Projekt von Studierenden der Hochschule Niederrhein überschrieben.
Die engagierten jungen Leute planen ein Integrations-Sportfest für Flüchtlinge und sind mit Stadtsportbund und dem Flüchtlingskoordinator in einem Boot. Den Anstoß gab Professor Walter Becker im Führungslehre-Seminar der Hochschule. „Er schlug uns vor, ein freies soziales Projekt eigener Wahl mit einem sozialen Hintergrund durchzuführen“, berichtet Philipp Gründken, Studierender für Chemie und Biotechnologie.
Kommilitonin Iris Dienwiebel hatte die zündende Idee. „Ich gebe für den Leo-Club Seidenstadt Deutsch-Unterricht für Flüchtlinge im Hochhaus am Bleichpfad. Außerdem habe ich 13 Jahre lang Hockey in meiner Heimat in Flensburg gespielt. Da lag der Sport nahe, um Flüchtlinge in die deutsche Kultur zu integrieren“, erklärt Dienwiebel, die auch Projektleiterin ist. „Im Sportverein können deutsche und ausländische Sportler zusammen spielen, die Kultur des anderen besser kennen lernen und Freunde finden.“
Ende August ging die Arbeit los: Ein Team von 13 Studierenden teilte sich die Aufgaben auf. Verschiedene Gruppen kümmerten sich um Finanzierung, Werbung, Hallenplanung, sprachen Vereinsvorstände an und versuchen nun, viele Flüchtlinge zu erreichen. 1500 Flyer wurden — nach Absprache mit Flüchtlingskoordinator Hansgeorg Rehbein — in vier verschiedenen Sprachen gedruckt.
Stephanie Bendt vom SSB
„Die Flyer werden mit Hilfe von Caritas- und Stadtsportbund-Mitarbeitern, den Sozialarbeitern in den Flüchtlingsunterkünften und durch das Kommunale Integrationszentrum verteilt“, erklärt Gründken, der stellvertretende Projektleiter. „Die Einladung geht auch an unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.“
Mitmachen kann jeder ab dem Alter von sechs Jahren. Sportkleidung ist erwünscht, aber keine Voraussetzung. Verschiedene Vereine bieten unter anderem Hockey, Fußball, Ringen oder Tischtennis an. „Die Interessieren können überall hineinschnuppern.“
Die Studierenden werden sich freuen, wenn etwa 200 bis 250 Flüchtlinge den Weg in die Josef-Koerver-Halle an der Blumentalstraße 10 finden. Mit Hilfe des Stadtsportbundes (SSB) ist es gelungen, die Halle als Austragungsort zu bekommen. Passende Buslinien sind auf dem Flyer vermerkt.
Stephanie Bendt ist seit dem 1. Januar dieses Jahres offizielle Fachkraft für Integration beim SSB. Sie sagt: „Ich finde die Idee gut, weil den Flüchtlingen so gezeigt wird, dass sie willkommen sind. Die Vereine präsentieren sich an diesem Tag und laden die Menschen mit Migrationshintergrund ein, mitzumachen und in den Sport hinein zu schnuppern.“ Die Vereinsmitgliedschaft der Kinder sei über das Bundesprojekt Bildung und Teilhabe geregelt, erklärt sie weiter.