Jetzt will Schulz einen Betriebsrat in seiner Ex-Firma
Das Metallunternehmen Wilhelm Schulz GmbH wurde von Star-Investor Warren Buffet übernommen. 350 Mitarbeiter haben Angst. Jahrelang bekamen die Gewerkschaften keinen Fuß in die Tür - nun werden sie um Hilfe gebeten.
Nach WZ-Informationen geht es hoch her hinter den Türen der Wilhelm Schulz GmbH. Das kleine spezialisierte Metallunternehmen wurde 2017 bekanntermaßen von Star-Investor Warren Buffet übernommen. Der kauft in der Regel Firmen auf, an deren Zukunft er glaubt und lässt dann den Managern vor Ort freie Hand. Nun ist es der Umgang der Amerikaner mit den 350 Mitarbeitern von Ex-Firmenpatriarch Wolfgang Schulz und mit Schulz selbst, der das Schulz-Umfeld in Alarmbereitschaft versetzt. Und in die Arme der ungeliebten Gewerkschaften treibt.
Jahrelang haben sich IG Metall und DGB bemüht, einen Fuß in die Tür zu bekommen bei Schulz, um die Weichen zur Gründung eines Betriebsrats zu stellen. Der KEV-Chef und seine Führungsmannschaft waren der Meinung, dass die Schulz GmbH keine Mitarbeitervertretung benötige. Erst vor knapp einem Jahr gab es eine Annäherung, es kam zu einem Gespräch, mehr nicht.
Heute ist alles anders. Die Amerikaner setzen nicht auf Familientradition und bringen offensichtlich eine neue Atmosphäre ins Unternehmen, die die Belegschaft in Angst versetzt. Bereits am Tag nach Auslauf des vereinbarten Beratervertrages haben sie Wolfgang Schulz dem Vernehmen nach den Stuhl vor das eigene Haus gesetzt, auch Sohn Luca und andere Mitglieder der ehemaligen Führungscrew sind entmachtet.
Es ist offenbar genau diese Ebene, die sich nun bei den Gewerkschaften über ihre Rechte informiert. Schulz interveniert nach WZ-Informationen auch persönlich. Auf Nachfrage sagt er lediglich: „Ich habe gehört, dass es dort große Unzufriedenheit gibt.“ Auch die Gewerkschaft gibt sich noch zugeknöpft. Krefelds IG Metall-Chef Ralf Claessen erklärt: „Es gibt Grund zur Sorge bei Schulz, uns liegen einige Anfragen vor. Wir sind in Gesprächen.“