Den Besitz dieser Dateien wirft das Krefelder Amtsgericht einem heute 33-Jährigen gebürtigen Schiefbahner vor, der inzwischen in Krefeld wohnt. Über zweieinhalb Jahre soll der Mann Fotos, Schriften und Videos gesammelt haben. Eine Verhandlung kam am Donnerstag nicht zustande, einer der Beteiligten habe kurzfristig abgesagt, hieß es von der Pressestelle des Gerichts.

Zum Gegenstand der Verhandlung: Der Lebensgefährtin des Mannes war ein merkwürdiges Verhalten aufgefallen. „Besonders ab etwa November 2011 saß er nachts am Computer. Kaum merkte er, dass ich mich näherte, schloss er alle offene Seiten“, erzählt die junge Frau, die in Krefeld als Kindergärtnerin arbeitet. Sie sei mit dem Angeklagten zweieinhalb Jahre zusammen gewesen, zum Schluss sogar verlobt.

Es gab für sie noch weitere Hinweise auf die Neigung ihres Freundes. „Seine Ex-Freundin hatte mich von Anfang an gewarnt“, sagt die junge Frau. Als die Verdachtsmomente sich zu bestätigen schienen, habe die heute 25-Jährige Kontakt zur Ex-Freundin aufgenommen. Und Tipps bekommen, wie sie den Computer des Verlobten durchsuchen könne. Was sie tat. „Er hatte den kompletten Verlauf gelöscht und die Bilder gut versteckt“, so die Erzieherin.

Dann habe sie die Reißleine gezogen und die Beziehung beendet. Anschließend sei sie zur Polizei gegangen und habe Anzeige erstattet. Es gebe noch weitere Verfahren, denen der Schiefbahner sich stellen müsse. „Er hat übers Internet in meinem Namen Dinge bestellt“, sagt die Frau. Der Schaden betrage mehrere tausend Euro. Deshalb habe sie zusätzlich Anzeige wegen Betrugs erstattet. Das Paar wohnte zunächst in Alt-Willich, später in Krefeld.

Wie lebt der Angeklagte heute? Nach WZ-Informationen soll er neu liiert, seine Lebensgefährtin schwanger sein.