Stadtteil-Check Mitte Kirchen — wohin das Auge blickt

Krefelds Reichtum machte Mitte einst zum Stadtteil der Gotteshäuser. Der Überfluss ist vorbei.

Viele der zahlreichen Kirchen haben andere Aufgaben übernommen. Hier die Dionysiuskirche, in der Bedürftige Essen bekommen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Mennonitenkirche, Dionysiuskirche und Alte Kirche liegen in Krefelds Mitte, und nur ein paar hundert Meter von ihnen entfernt ragen Friedenskirche, „Erscheinung Christi“ der Alt-Katholiken, St. Stephan, St. Josef, Liebfrauenkirche und auch das in Wohnraum umgebaute ehemalige Gotteshaus St. Norbertus über die meisten Dächer der sie umgebenden Häuser hinaus.

„Die ganze Innenstadt ist eingekreist von Kirchen. „In einem so engen Quartier so viele Kirchen, zum Teil nur ein paar Schritte voneinander entfernt, das zeugt von einer großen Geschichte“, sagt Cornelius Schmidt, Pfarrer der alt-katholischen Gemeinde und langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises christlicher Kirchen in Krefeld, über den Stadtteil der Kirchen.

Auch sie sind der steinerne Beweis des Selbstwertgefühls der Krefelder vor hundert Jahren, als Krefeld noch die reichste Stadt im Deutschen Reich war und sich um diesen Titel „ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Charlottenburg bot“, wie es der Pfarrer der alt-katholischen Gemeinde in Krefeld formuliert.

Der Reichtum der Krefelder war legendär. „Sie hatten sogar mal die Vision, Krefeld könne Bischofssitz werden, wenn das Bistum geteilt wird. Dann hätte die Dionysiuskirche Bistumskirche werden können“, so Schmidt.

„Die Krefelder blickten auf Deutschland herunter. Heute verschwindet die Stadt in der Statistik der großen deutschen Städte irgendwo zwischen Platz 30 und 40.“ Der Reichtum ging. Die Kirchen sind noch da.

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