Kita-Neubau an der Kölner Straße: Denkmalschutz contra Kinder
Pläne für den Neubau einer Kita mit sechs Gruppen an der Kölner Straße sind nicht genehmigt.
Krefeld. In Krefeld gibt es bisher keine Klage von Eltern auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige. Das ist am Donnerstag die freudige Nachricht im zuständigen Unterausschuss gewesen. Verärgert hingegen nahm vor allem CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel zur Kenntnis, dass die ehemalige Erich-Kästner-Schule an der Kölner Straße nicht zu einer sechsgruppigen Kindertagesstätte ausgebaut werden kann. „Wegen Denkmalschutzbedenken“, erklärte Baudezernent Martin Linne.
Geplant gewesen sei, den Neubau für die Kita vor das frühere Schulgebäude zu stellen. Das sei laut Linne für die Obere Denkmalbehörde aber nicht akzeptabel. Um nicht noch mehr Zeit bei der Umsetzung des Ausbauprogramms zu verlieren, schlägt die Verwaltung eine Verkleinerung der geplanten Kita auf vier Gruppen vor. „Auch eine fünfgruppige Unterbringung in dem Schulgebäude ist noch möglich“, versicherte der Beigeordnete.
„Wenn sich die Landesregierung für den Ausbau der Kinderbetreuung ausspricht, ist zu klären, was in dem Fall mehr zählt: Kinder oder Denkmalschutz“, warf Fabel ein. Er schlug der Verwaltung vor, die Frage eines Ministerbescheids zu prüfen und wies ergänzend darauf hin, dass das Denkmal selber nicht abgerissen werden solle.
Mit Hinweis auf die fehlende Zeit schlug Linne vor, die Verringerung der Gruppenstärke zu akzeptieren. Ein Ministerbescheid könne bis zu zwei Jahre dauern. Auch sei es wegen der unterschiedlichen Herangehensweise nicht möglich, zunächst fünfgruppig zu bauen und bei positivem Bescheid auf sechs aufzustocken.
Wegen der zeitlichen Verzögerung hat die Verwaltung den Antrag auf Landeszuschüsse für sechs Gruppen zurückgezogen. Ursprünglich sollte die neue Kita 2015 in Betrieb gehen, die Anmeldungen dafür laufen bereits.
Um den Ausbauplan noch einigermaßen einzuhalten, hat die Verwaltung alternativ Mittel für den Ausbau der Kita Kreuzbergstraße beantragt. Auch der Planungsstart für den Umbau der früheren Hauptschule an der Hubertusstraße zu einer sechsgruppigen Kita wird nun laut Linne vorgezogen.