Verkehr Fährt die K-Bahn eines Tages bis nach Verberg?

Krefeld · Durch neue Wohngebiete und noch mehr Pendler steigt die Nachfrage für die Linie U76. Eine Studie zeigt nun, wie die K-Bahn dem gerecht werden könnte: mit mehr Bahnen auf der Strecke und neuen Verbindungen.

Foto: klxm

Neue Bahnstrecken durch Fischeln, eine neue Haltestelle im Krefelder Süden, die K-Bahn bis nach Verberg – das alles sind Ideen aus einer mehr als 100 Seiten starken Studie, die Bau- und Planungsausschuss nächste Woche behandeln. Krefeld, Meerbusch und Düsseldorf sowie die Rheinbahn hatten sie bei einem Planungsbüro in Hilden in Auftrag gegeben. Ziel ist es, auf steigende Einwohner- und damit Pendlerzahlen zu reagieren sowie ein attraktives Nahverkehrsangebot zu schaffen.

Für die Studie hat sich das Planungsbüro angeschaut, wie viele Bahnen heute auf der Strecke zwischen der Rheinstraße in Krefeld und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof unterwegs sind und wie viele Fahrgäste zu welcher Uhrzeit welche Strecke zurücklegen. Hinzu kamen in der Untersuchung die Neubaugebiete in Krefeld (Fischeln-Ost und Fischeln-Südwest) und Meerbusch sowie das mögliche interkommunale Gewerbegebiet beider Städte. Die Erkenntnisse: Die genannten Gebiete liegen größtenteils weit oder sehr weit von den heutigen Bahnstrecken entfernt. Und: Die Nachfrage wird steigen, zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Abschnitten werden die K-Bahnen dann zu voll. An den Haltestellen in Fischeln und Grundend würden danach morgens um 9 Uhr 16 beziehungsweise 14 Prozent mehr Menschen mit der U76 unterwegs sein. Um diese Fragen zu lösen, hat das Planungsbüro verschiedene Wege beschrieben und erörtert diese in der Studie:

Mehr Züge in Krefeld Es gibt in der Studie verschiedene Varianten, in denen mehr Bahnen bis zur Haltestelle an der Rheinstraße unterwegs sind. Spitzenreiter in der Bewertung ist dabei der Vorschlag, die Linie U74, die bisher im Düsseldorfer Stadtteil Lörick wendet und gelegentlich bis zur Görgesheide in Meerbusch rollt, bis zur Rheinstraße zu verlängern. So entstünde ein Zehn-Minuten-Takt zwischen dem Düsseldorfer und dem Krefelder Zentrum, die Linie U70 würde entfallen.

Weitere Ideen bauen darauf auf, dass es eine Bahn über eine neue Rheinbrücke zwischen der Düsseldorfer Arena und dem Linksrheinischen gibt. Dann könnte man die Linie U78 bis zur Rheinstraße fahren lassen. Ein reiner Zehn-Minuten-Takt wäre dann nicht möglich, aber es würden zwei Bahnen abwechselnd im 20-Minuten-Takt zwischen Düsseldorf-Lörick und Krefeld fahren.

Die erste Idee könnte laut Studie 2027 Wirklichkeit sein, die zweite nach 2035.

Neue Haltestelle im Krefelder Süden Neben den genannten Vorschlägen gibt es auch Ideen, wie man die K-Bahn ausbauen könnte. Die kleinste Variante sieht vor, auf dem langen Stück zwischen Görgesheide und Grundend eine weitere Station zu schaffen, um das interkommunale Gewerbegebiet besser an die Strecke anzubinden. Mit dieser Haltestelle könnte man dann auf verschiedene Weisen die heutigen Straßenbahn-Linien verknüpfen:

1. Indem man die Linie 041 nicht mehr von der Kölner Straße nach Grundend abbiegen, sondern weiter auf der Kölner Straße und zu der neuen Station fahren lässt.

2. Indem man die Linie 041 ab dem Fischelner Rathaus über die Willicher Straße und im großen Bogen zur neuen Station führt.

3. Indem man die Linie 042 von den Edelstahlwerken unter anderem über die Anrather Straße zur neuen Station verlängert.

Neue Strecken im Krefelder Norden Die spektakulärste Idee betrifft Traar und Verberg. Da die Stadtteile im Norden bisher nicht gut angebunden sind, erwägen die Planer die K-Bahn über die Rheinstraße hinaus zu verlängern. Die neue Trasse wäre 3,2 Kilometer lang und würde über die Moerser Straße bis zum Europaring führen.