Krefeld Nach Brand im Affenhaus: Ermittlungen auf der Zielgeraden
Krefeld · Ein halbes Jahr nach dem schweren Brand im Krefelder Zoo sollen die Ermittlungen bald abgeschlossen werden. In der Silvesternacht starben mehr als 50 Tiere.
„Die Fragen, die wir noch hatten, können wir zunehmend beantworten“, sagte Oberstaatsanwalt Axel Stahl am Donnerstag in Krefeld auf Anfrage. Man hoffe, die Öffentlichkeit nach den Sommerferien über die Ergebnisse unterrichten zu können. Ende April hieß es noch, dass das vor den Sommerferien möglich sein könnte.
Nach wie vor stehen drei Frauen unter Verdacht, das verheerende Feuer durch sogenannte Himmelslaternen fahrlässig verursacht zu haben. Bei dem Brand starben mehr als 50 Tiere, darunter acht Menschenaffen. Ein schwere verletzter Gorilla musste von einem Polizisten erschossen werden.
Die Ermittler hatten die Bau- und Planungsunterlagen des besonders betroffenen Affenhauses geprüft, um herauszufinden, ob es Ursachen gab, die das Feuer begünstigten.
Nach dem Brand in der Silvesternacht war der Verdacht aufgekommen, dass im gläsernen Affenhaus 2008 nach einem schweren Unwetter unzulässigerweise Kunststoff- anstelle von Glasscheiben zur Reparatur verwendet worden sein könnten.
Ende Mai 2008 hatte ein ungewöhnliches Wetterphänomen in Krefeld schwere Schäden im zweistelligen Millionenbereich angerichtet. Golfballgroße Hagelkörner hatten in der Stadt fast sämtliche Dachfenster und etliche Autoscheiben zerstört. Die Hagelkörner hatten im Zoo mehrere Flamingos erschlagen. Auch das Affenhaus im Krefelder Zoo war von der Hagelwalze stark beschädigt worden.
Nach dem Brand in der Silvesternacht musste das Affenhaus nun sogar abgerissen werden. Die Stadt und Zoo stellten am Donnerstag die Neubaupläne vor. Die Kosten des Neubaus werden auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.