Immobilie Brotfabrik: Neuer Eigentümer will Konzept nicht ändern

Der Willicher Christian Paschertz kündigt Renovierungen im Denkmal an und will Leerstände beseitigen.

Die ehemalige Brotfabrik „Im Brahm“ an der Ritterstraße ist vielen Krefeldern schon wegen der markanten Reklame-Malerei auf der Fassade vertraut.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Wird Christian Paschertz, neuer Eigentümer der ehemaligen Brotfabrik „Im Brahm“, am grundlegenden Konzept des Gebäudes an der Ritterstraße etwas ändern? Auf Nachfrage unserer Zeitung antwortet er darauf mit einem klaren Nein.

Das denkmalgeschützte Haus hatte sich in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum für Künstler und Kreative entwickelt. Diese hatten sich Sorgen gemacht, dass der neue Eigentümer an den kurzfristig kündbaren Atelierverträgen kein Interesse mehr haben könnte, seit im Frühjahr bekannt geworden war, dass die Wohnstätte Krefeld als bisheriger Eigentümer den Verkauf der Brotfabrik plant. „Wir wären bereit, einen etwas höheren Mietzins zu zahlen, wenn denn der Sanierungsstau – etwa in den Treppenhäusern – beseitigt wird“, sagte Brigitte Kistermann (Grafik- und Web-Design) dazu im März im Gespräch mit der WZ.

Auf die Frage, ob Umbauten oder größere Sanierungen geplant sind, sagt Christian Paschertz jetzt: „Die leerstehenden Einheiten sollen renoviert und einer neuen Vermietung zugeführt werden.“ Ob die neuen Mieter dann ebenfalls alle aus dem Kreativ-Bereich kommen werden, lässt der Willicher offen: „Jeder, der möchte.“

Eine Neigung zu
Denkmalobjekten

Derzeit sei in seiner Firma, die ihren Sitz an der Schmelzerstraße im Gewerbepark Stahlwerk Becker in Willich hat, noch nicht entschieden, wer das Projekt künftig verwalten werde. Deshalb lässt er die Frage auch noch offen, ob er sich persönlich bei den jetzigen Mietern vorstellen wird.

Warum hat der 40-Jährige überhaupt „Im Brahm“ gekauft? „Wie sie wissen, haben wir eine Neigung zu Denkmalobjekten, die interessant sind“, sagt Paschertz. Sein Unternehmen hat in der Tat schon diverse Denkmal-Projekte umgesetzt, so unter anderem die Sanierung einer Jugendstil-Villa an der Uerdinger Straße in Krefeld – die laut Homepage des Unternehmens mittlerweile wieder verkauft worden ist.

Noch nicht abgeschlossen ist die Vermarktung eines Gutshofs aus dem 19. Jahrhundert in Gellep-Stratum (Gut Römersee), der laut Exposé „zwölf außergewöhnliche Wohneinheiten“ – vom Apartment mit gut 60 Quadratmeter bis zur Einheit im Reihenhausstil von 130 Quadratmeter – aufnehmen soll.

Christian Paschertz, der derzeit im Urlaub ist, hat die 1908 errichtete Brotfabrik Anfang des Monats von der Wohnstätte Krefeld übernommen.