Veranstalter, Polizei und Rettungskräfte sehr zufrieden Krefeld: Achsbruch beim Rosenmontagszug

Krefeld · Friedlich wie selten ist der Krefelder Rosenmontagszug verlaufen. Eine Festwagenpanne sorgte für eine Verzögerung.

Die Mitarbeiter der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) sind für den Kehraus zuständig. Gleich hinter dem Prinzenwagen machen sie gut gelaunt die Straßen wieder sauber.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Zugleiter Nils Wierczimok (44), gleichzeitig Vizepräsident und Oberstleutnant bei der Prinzengarde, rollt im Begleitfahrzeug vorneweg – gleich hinter den Brezel-Verkäufern. „So voll war es schon lange nicht mehr“, schwärmt er, kurz nachdem sein Wagen die Innenstadt erreicht hat. Denn schon an der Uerdinger Straße ist das Gedränge groß.

Achse gebrochen

Da am Zugweg eine Absperrung nochmals versetzt werden muss, verzögert sich der Abmarsch des Zuges am Sprödentalplatz. Zudem gibt es einen Achsbruch an einem Fahrzeug der „Fidelen Elf“, weshalb der Wagen herausgenommen werden muss. Das ist auch der Grund für eine minutenlange Lücke im Zug zwischen den Gruppen 26 und 27, denn genau dort ist der Festwagen eingeplant gewesen. Noch ein weiterer Wagen hat eine kleine Panne, doch kann der Schaden schnell behoben werden. „Die Verzögerung beim Start haben wir später wieder reingeholt“, resümiert der Zugleiter. Das Comitee Crefelder Carneval (CCC) als Veranstalter sei mit dem Ablauf „hochzufrieden“. Mit einer Besucherzahl von 180 000 habe man gar nicht gerechnet.

Diese beiden sehr gefährlich aussehenden Dinosaurier an der Ecke Friedrichstraße/Rheinstraße sind ein beliebtes Fotomotiv.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Sicherheit wird großgeschrieben

160 Ordner, Zughelfer und Angehörige des Sanitätsdienstes kümmern sich um einen möglichst reibungslosen Ablauf. 16 Lkw-Sperren sorgen für Sicherheit. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadt Krefeld ist mit allen verfügbaren Einsatzkräften auf den Straßen, Wegen und Plätzen im Bereich des Rosenmontagszuges unterwegs. Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft gibt es zudem Doppelstreifen, bestehend aus dem KOD und dem Bezirksdienst der Polizei Krefeld. Wie viele Beamte diese im Einsatz hat, wird von der Polizeipressestelle indes nicht verraten.

SWAT-Einheiten und T-Rex

Auch als Kostüm ist das Thema Sicherheit gefragt. Martialisch aussehende Kerle ganz in Schwarz, mit dem Schriftzug „SWAT“ (die Abkürzung steht für Special Weapons And Tactics) auf dem Rücken, sind wiederholt zu sehen. Davon lassen sich zwei stattliche Dinosaurier der Art Tyrannosaurus Rex an der Ecke Rheinstraße/Königsstraße allerdings nicht einschüchtern. Verschiedene kostümierte Jecke sind auch auf dem Fahrrad unterwegs – ein eher friedliches Bild.

Zugleiter Nils Wierczimok rollte dem Rosenmontagszug 2023 voran. Für ihn war es eine Premiere, denn die beiden vorangegangenen Züge waren ausgefallen.

Foto: samla.de

Nur drei Platzverweise

Apropos: „Sehr, sehr friedlich“, ist nach Auskunft eines Polizeisprechers der Rosenmontagszug 2023 verlaufen. Es hat lediglich drei Platzverweise und eine gefährliche Körperverletzung gegeben. In Gewahrsam muss niemand genommen werden. „Das war in der Vergangenheit viel heftiger. Wir sind sehr zufrieden“, so der Polizeisprecher gegen 17 Uhr.

Rot-grüne Schönheit

Auch diese kleine Unstimmigkeit unter Zuschauern haben die Ordnungskräfte schnell im Griff.

Foto: samla.de

Von Rathaus-Balkon aus kommentiert Bürgermeister Karsten Ludwig (Grüne) gemeinsam mit einem Vertreter vom veranstaltenden CCC den Zug für die dort zahlreich stehenden Jecke. „Rot-grün – sieht gut aus“, sagt Ludwig trocken, als eine entsprechend gekleidete Zwergengruppe über den Von-der-Leyen-Platz marschiert. Auffallend viel ausgelassenes Volk steht an den Fenstern und auf den Balkonen auf dem Weg dorthin an der Carl-Wilhelm-Straße.

Acht Personen ins Krankenhaus

Die zentrale Sanitäts- und Betreuungsstelle in der Sporthalle der Mosaikschule an der Felbelstraße wird gar nicht benötigt. „Wir hatten dort keinen Patienten“, berichtet ein Sprecher von Feuerwehr- und Rettungsdienst. Es gibt zehn Einsätze mit Rettungswagen, fünf mit Krankentransportwagen, acht Menschen müssen ins Krankenhaus gebracht werden – meist wegen leichter Verletzungen nach Stürzen in Verbindung mit Alkohol. Das zuvor gebildete Krisenteam kann bereits am frühen Abend wieder aufgelöst werden.

Eifrige Putzkolonne

Gut vorbereitet zeigt sich die GSAK-Truppe: Kaum ist der Wagen mit dem Prinzenpaar durch, leisten die eingesetzten Fahrzeuge (alle Groß- und Kleinkehrmaschinen sowie zwei Sicherheitsfahrzeuge) ganze Arbeiten und befreien die Straßen von Konfetti und Kamelle. Zu den mehr als 50 Personen, die im Einsatz sind, gehörten auch mehrere Handkolonnen. Ein zusätzliches Reinigungsfahrzeug der Stadtwerke sorgt dafür, dass auch die Straßenbahnschienen schnell wieder befahrbar sind. Weitere fleißige Helfer räumen auch gleich die Absperrgitter an Kreuzungen wieder weg. Bereits um kurz vor 17 Uhr können alle SWK-Linien wieder fahren.