Krefeld Schülerin (17) stirbt an Tuberkulose-Infektion - Gesundheitsamt ermittelt Kontakte

Krefeld · Eine 17-Jährige ist in Krefeld an einer Tuberkulose-Infektion gestorben. Nun werden Kontaktpersonen ermittelt.

Eine Radiologieassistentin Hilde Knüfermann bereitet am Berliner Tuberkulose-Zentrum die Röntgenaufnahme einer Frau vor.

Foto: Rainer Jensen

Eine Schülerin einer weiterführenden Schule in Krefeld ist an einer Tuberkulose-Infektion gestorben. „Sie war seit längerer Zeit erkrankt, und bei fortgeschrittenem Befund ist die 17-Jährige leider an der Erkrankung verstorben“, teilte die Stadt mit.

Aufgrund der Tbc-Diagnose ermittele der städtische Fachbereich Gesundheit nun die Kontaktpersonen, dazu gehören rund 50 Schüler sowie Schulpersonal. „Sie müssen sich einem Bluttest, beziehungsweise bei Erwachsenen je nach Alter auch einer Röntgenaufnahme der Lunge unterziehen“, so die Stadt. Die Eltern der Schüler seien entsprechend informiert worden.

Die Stadt hat folgende Information zu der Erkrankung ausgegeben: Tuberkulose ist, insbesondere, wenn sie rechtzeitig erkannt wird, gut behandelbar. Bei der Tuberkulose ist eine Übertragung an besondere Bedingungen gebunden. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch, in der Regel als Tröpfcheninfektion, wobei in erster Linie die Lunge infiziert wird. Wenn Erkrankte die Tuberkulosebakterien abhusten, spricht man von „offener“ Tbc. Der an einer offenen Tuberkulose Erkrankte gibt beim Sprechen, Husten und Niesen mit seinem Atem feinste Tröpfchen ab, die Tbc-Bakterien enthalten und beim Einatmen die Atemwege anderer Menschen infizieren können. Dazu bedarf es jedoch in der Regel eines engen und über längere Zeit andauernden Kontaktes (zum Beispiel gemeinsamer Aufenthalt in einem geschlossenen Raum über mindestens acht Stunden). Nach einer Ansteckung erkranken 90 bis 95 Prozent der Menschen nicht, weil ihre körpereigene Abwehr die Tuberkuloseerreger eliminiert. Zur manifesten Tbc kommt es hingegen (nur) bei fünf bis zehn Prozent dieser Personen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zuletzt zum Welttuberkulosetag ein bitteres Fazit gezogen: „Diese Krankheit bleibt der größte Infektionskiller der Welt“, so die WHO im März 2020.