Gründerpreis Wellness-Oasen für den Garten

Krefeld · Ein Krefelder Ehepaar vertreibt mit der Crazy Trailers GmbH auch ausgefallene Saunen, Badefässer, Whirlpools und Campinghäuser.

Christoph und Kirsten Flammersfeld haben sich mit ihren „Crazy Trailers“ für den Gründerpreis beworben.

Foto: Andreas Bischof

Eine Sauna auf der Penthouse-Terrasse? Ein holzbeheizter Whirlpool im Wald? Oder auf einem Bootssteg? Ein Schlaf-Fass als Wohnwagen oder als Hausboot? Ein Camping-Haus mit Dachterrasse? Oder gleich eine schwimmende Wellness-Oase? Wer einen Garten oder ein sonst geeignetes Grundstück hat und ein Fan von Outdoor, Wellness und pfiffigen Ideen ist, oder auch nur eine Standardlösung, ein Büro oder Gästezimmer im Garten sucht, kann sich beim Gründerehepaar Christoph (46 Jahre) und Kirsten (45) Flammersfeld nahe des Elfrather Sees Anregungen holen. Dort haben die Inhaber der Crazy Trailers GmbH seit der Firmengründung im Juni 2021 ihren Sitz und unterhalten unweit davon eine Ausstellung verschiedener Modelle auf dem Gelände eines Bauernladens an der Asberger Straße 40. „Damit sich die Kunden selbst von Qualität und Ausstattung überzeugen können.“

Glamping – die luxuriöse
Art des Campings

Willkommen sind dort vor allem private Camping- und Wellnessfreunde. Andere Zielgruppen wie die Betreiber von Campingplätzen und in Zukunft vielleicht auch die von großen Ferienparks erreiche man entweder auf Camping- und Gartenmessen, durch Empfehlungen oder über Social-Media-Kanäle. Die Gründer berichten davon, dass Glamping, die luxuriöse Art des Campings, immer mehr Zuspruch findet. „Ein Trend, den wir mit Eigenkreationen bedienen.“ Zum Beispiel plane ein Campingplatz-Betreiber an der Mosel (ein Messekontakt auf einer Campingausstellung) nach dem erfolgreichen Pilotprojekt eines Fasses mit Schlafbereich, Küchenzeile und Dachterrasse, jetzt mehrere solcher Parzellen vergleichbar auszustatten. Seine Gäste würden es genießen, wahlweise auf der Terrasse zu sonnen, dem Schiffsverkehr zuzuschauen oder auf der Rückseite die Aussicht auf die Weinberge zu genießen. Das Konzept von Crazy Trailers sehe im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern vor, fertig eingerichtete, bezugsfertige Häuser zu liefern. „Dann kommt nicht noch ein Rattenschwanz an Kosten hinterher, die bei uns bereits eingepreist sind“, was ganz im Sinne der Käufer und Nutzer sei.

Christoph Flammersfeld ist Diplomkaufmann für Betriebswirtschaft und hat zuvor für einen Autozulieferer als Vertriebsleiter gearbeitet. Ehefrau Kirsten hat Germanistik und Anglistik studiert, ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert und lange Jahre in der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen gearbeitet. „Wir haben beide schon immer mit der Selbstständigkeit geliebäugelt, aber alle Ideen zuvor wieder verworfen.“

Mit einem Bade-Fass
im Garten hat alles begonnen

Den Ausschlag gaben dann gleich mehrere zusammentreffende Ereignisse. „Zunächst haben wir uns für den Garten ein Bade-Fass gekauft, um damit eigene Erfahrung zu sammeln.“ Kirsten hatte sich nach dem zweiten Kind aus ihrem Beruf zurückgezogen und Christoph seinen Job verloren. Eine Abfindungszahlung und vorhandenes Eigenkapital bildeten die Basis für den Neustart. „Wir sind kreativ, pragmatisch, technisch begabt, betriebswirtschaftlich und marketingmäßig geschult und mögen Herausforderungen“, so die äußerst selbstbewusste Eigeneinschätzung des Gründerpaares.

„Und wir ergänzen uns gegenseitig optimal.“ So entwirft Kerstin am Laptop die 3-D-Vorgaben für Ausbau und Einrichtung der Produkte unter Berücksichtigung der Kundenwünsche. Dazu gehören nicht nur ausgefallene Ideen, sondern ebenso dem Lebensalltag angepasste pragmatische Lösungen. Beispiele: Im Haus fehlt ein Zimmer, weil sich unerwartet Nachwuchs ankündigt und dadurch das Gästezimmer entfällt oder weil Homeoffice ein Büro nötig macht. „Dann helfen wir gerne mit einer passgenauen Lösung im Garten weiter.“ Die ursprüngliche Gründungsidee sei übrigens nicht der Verkauf, sondern die Vermietung von Saunen, Badefässern und Retrowohnwagen gewesen. Da die Kunden fast ausschließlich kaufen statt mieten wollten, habe man sich sofort angepasst.

Reichen für dieses aufwendige Geschäft nur zwei Personen aus? „Ja, zurzeit noch, auch wenn wir beide länger arbeiten als früher.“ Die Gründe: „Damit wir Rundumsorglos-Pakete liefern können, kooperieren wir mit Schreinern, Metall- und Gartenbauern, Statikern und Kranführern. Schließlich müsse oft ein Kran die fertigen Objekte in nicht direkt zugängliche Gärten hieven. Das sei weniger aufwendig, als die Modelle vor Ort zusammenzubauen. Für die Umsetzung der Ideen habe man ein Fertigungswerk in Litauen gefunden, das die Qualitätsvorgaben zuverlässig erfülle. „Unsere Kunden schätzen es, dass sie vom Erstkontakt an über Beratung, Planung und Vertragsabschluss bis zur Auslieferung und zum Service danach durchgehend betreut werden.“ Das Schöne an der Tätigkeit sei, dass die Auftraggeber wegen des hohen Freizeitwerts der Produkte gerne kommen.

Gründer sind mit ihrer
Umsatzentwicklung zufrieden

Bisher haben die Gründer ihr Start-up durch Eigenkapital selbst finanziert. Das sei gar nicht so einfach, weil man für Warenbestand und Fertigung in Vorlage treten müsse und immer eine „Bugwelle“ vor sich herschiebe. Insgesamt sei man mit der Umsatzentwicklung sehr zufrieden und auf dem besten Weg, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen.

„Wir wollen uns als regionaler Anbieter von Outdoor-Wellness-Produkten im Umkreis von rund 100 Kilometern mit dem besten Service und der höchsten Kundenzufriedenheit etablieren. Bei größeren Aufträgen wie zuletzt nach Aurich liefern wir gerne auch über diese Grenze hinaus.“ Entspannung findet das Gründerpaar beim Bummeln und Stöbern auf Trödelmärkten, nicht zuletzt, um Deko für die Camping-Fässer zu finden.