Kommunalbetrieb erzielt hohen Preis fürs Altpapier Krefelder sollen von den hohen Preisen für das Altpapier profitieren

Krefeld · Der Preis fürs Altpapier ist derzeit relativ hoch. Dennoch profitieren Kommunen von den hohen Preisen. Warum das der Fall ist.

Besonders an den Tagen nach Weihnachten laufen die Papiercontainer wie hier an der Gutenbergstraße über.

Foto: Dirk Jochmann

Der Preis fürs Altpapier bewegt sich derzeit auf hohem Niveau: Im September 2021 hatte er sich laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat mehr als verdreifacht. Im Sommer 2021 kostete eine Tonne Altpapier demnach 170 Euro – seitdem ist der Preis allerdings wieder deutlich gesunken. Viele Kommunen profitieren dennoch von den hohen Preisen. Denn die städtischen Entsorger erhalten von Recycling-Firmen weiterhin deutlich mehr Geld für das Kilo Altpapier als noch vor einem Jahr. Wie sieht die Lage in Krefeld aus? Und wer profitiert von den erzielten Erlösen?

Die Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK), eine Stadtwerke-Tochter, ist im Auftrag des Kommunalbetriebs Krefeld (KBK) für die Entsorgung der „Blauen Tonne“ und die Entleerung der Altpapier-Container in der Stadt zuständig. Dabei macht die Abholung der Blauen Tonnen nach Auskunft von SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann mit etwa 11 800 Tonnen im Jahr den größten Teil aus. Auf die Altpapier-Container entfallen etwas mehr als 2000 Tonnen. Die gesammelte Papiermenge betrug 2020 insgesamt 13 874 Tonnen, im Jahr 2019 waren es 14 280 Tonnen.

„Wir stellen seit Jahren eine leicht fallende Tendenz fest“, sagt Dorothee Winkman zu den gesammelten Papiermengen. Zwar steige der Verpackungsanteil der Kartonagen – diese sind leichter als Papier. Im Gegenzug gingen aber Printmedien wie Kataloge, Werbebroschüren, Zeitungen und Zeitschriften zurück. „Das heißt, das Volumen erhöht sich, das Gewicht nicht.“ In der Hochrechnung auf Basis von Oktober 2021 gehen die Stadtwerke Krefeld im Jahr 2021 von einer gesammelten Papiermenge von 13 500 Tonnen aus.

Papiermengen sind im
Januar am höchsten

Weihnachten mit der Masse an Versand- und Geschenkverpackungen macht’s offenbar möglich: Der mengenstärkste Monat im Jahr ist beim Altpapier der Januar. „Die Menge liegt ca. 10 bis 20 Prozent über dem Durchschnitt der Monatswerte“, so Dorothee Winkmann.

Aus Altpapier wird etwa Zeitungspapier hergestellt. Aus Plakaten, Flyern und Aufklebern wird grafisches Altpapier gewonnen. Es wird speziell zum Bedrucken hergestellt. Hier war die Nachfrage zuletzt gesunken.

Profitieren von den höheren Preisen am Markt die Stadt Krefeld und ihre Bürger? Für die Gebührenbedarfsberechnung ist der Kommunalbetrieb Krefeld zuständig. Dort heißt es auf Anfrage unserer Zeitung: „Die Einnahmen aus der PPK-Verwertung“ (die Abkürzung steht für Papier, Pappe und Karton, Anm. der Red.) „werden zu 100 Prozent kostenmindernd in der Gebührenkalkulation angesetzt und verringern dadurch die Abfallgebühren.“ Diese sind zum Beispiel im Vergleich zur Nachbarstadt Mönchengladbach höher (siehe Info-Kasten). Die Bereitstellung der Blauen Tonne für das Altpapier ist in beiden Städten kostenlos.

Erlöse pro Kilo haben
sich deutlich verbessert

Die Erlöse pro Kilo, die derzeit im Vergleich zu Dezember 2020 erzielt werden, haben sich aus Sicht des Kommunalbetriebs Krefeld tatsächlich deutlich verbessert. Der Preis für eine Tonne Altpapier habe im 4. Quartal 2020 bei 43,13 Euro gelegen – im 4. Quartal 2021 liege er bei 90,77 Euro.

Wie groß sind die Altpapier-Mengen, die insgesamt 2021 verkauft werden? Dazu hält der KBK fest, dass das Jahr noch nicht abgerechnet ist. Bis November 2021 habe die GSAK 12 424 Tonnen eingesammelt. Wie viel Geld damit im laufenden Jahr eingenommen wird, sei derzeit noch nicht berechnet, sagt der Kommunalbetrieb. Legt man aber den genannten Preis von 90,77 Euro pro Tonne zugrunde, müssten damit mehr als 1,1 Millionen Euro erzielt werden können.