Ausstellungseröffnung Frät macht Krefeld zum Pop-Kunstwerk
Krefeld · Der Künstler hat einen besonderen Stil entwickelt, durch den wichtige Gebäude der Stadt extraschön zu sehen sind.
Computerprogramme, mit denen man Fotos bearbeitet, machen den meisten Menschen das Leben leichter. Für den Künstler Frät ist es dadurch schwieriger geworden. Er hat in den vergangenen Jahren Bilder von wichtigen Krefelder Bauwerken geschaffen und in jede dieser Illustrationen 100 Stunden Arbeit gesteckt – mit dem Ergebnis, dass die Arbeiten so realistisch wirkten, dass die Betrachter dachten, er habe ein Foto mit einem Bildbearbeitungsprogramm verändert. Deshalb hat Frät seinen Stil verändert und betont den Strich wieder stärker. Diese frischen Arbeiten sind ab Samstag in der Galerie Uerdingen zu sehen.
Frät pflegt eine besondere Form des Lokalpatriotismus. Bei ihm sind die hiesigen Bauwerke ausnahmslos schön, unabhängig davon, wie sie in der Wirklichkeit aussehen. Angefangen hat das Ganze vor neun Jahren mit Stadthaus und Theater. Seinen Stil verfeinerte der heute 59-Jährige zum Beispiel mit einem 3,50 Meter breiten Bild der Uerdinger Brücke, dann erreichte er das Stadium, in dem er fotorealistisch zeichnete. Mit den aktuellen Werken, etwa drei Bauhaus-Gebäuden, hat er seine Mitte und die seines Stils gefunden.
Größtes Werk trägt
schönsten Namen
Frät malt digital. Er hat ein großes Tablett als Zeichenbrett und arbeitet damit vor dem Monitor. Er nutzt dabei keine Filter und keine Elemente, die im Computer schon vorhanden sind. Anschließend werden die Bilder in kleinen Auflagen (maximal zehn Stück) gedruckt.
Die beiden großen Einflüsse des Künstlers sind in der Ausstellung klar zu erkennen: Pop Art und ein franko-belgischer Comicstil. Ersteres zeigt sich in kleineren quadratischen Bildern auf Alu-Dibond. Darauf hat Frät Erinnerungen an Kindheit und Jugend festgehalten. Immer genau eine: einen Kaugummi-Automaten, ein Bazooka-Joe-Kaugummi, ein graues Telefon mit Wählscheibe und Schloss. Die Vorlieben für Comiczeichner wie Yves Chaland zeigen sich im größten Werk der Ausstellung, das auch den schönsten Namen trägt. Es heißt „Es wird gebeten, keine Bombe in geschlossenen Räumen zu zünden, oder: Gelber Hund“.
Ausstellung Die Vernissage ist in der Galerie Uerdingen an der Oberstraße 22 am Samstag von 11 bis 18 und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Danach ist die Ausstellung immer samstags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Sie endet am 8. Juni mit einer Finissage.