Freischwimmer in Krefeld Die „Dream Machine“ kommt

Krefeld · Anke Retzlaff gastiert mit einer ganz besonderen Performance in Krefeld im Rahmen der Startbad.Initiative der Freischwimmer.

„Dream Machine“ ist Musik, Sprache und Performance.

Foto: Freischwimmer

Was haben Sie gestern geträumt? Träumen Sie? Wenn ja, vergessen Sie die Träume sogleich oder können sich in dieser feinen papierdünnen Phase zwischen Wachsein und Schlafen an das Geträumte erinnern. Leben wir vielleicht unseren Traum – oder träumen wir unser Leben? Es kann schon recht phrasig werden – wenn man sich mit dem so wunderbaren Phänomen des Traums auseinandersetzt und dies nicht erst seit gestern. Aber es geht auch wirklich poetisch!

Schauspielerin und Regisseurin Anke Retzlaff hat mit ihrer „Dream Machine“ eine wunderbare Mischung aus Performance, Konzert und Theater geschaffen, die sich ganz um die Träume, das Träumen dreht. Auch im Sinne von sich etwas erträumen in Wünschen und Sehnsüchten. Dank der Startbad-Initiative der Freischwimmer, die in diesem Jahr unter dem Jahresthema „Gemeinschaft“ steht, wurde die Arbeit von Retzlaff nach Krefeld eingeladen. Nachdem das Projekt durch einen Jury-Entscheid ausgewählt worden war.

Eine Telefonzelle, die Traumerinnerungen sammelt

Wichtige Zutat für die Performance ist indes auch das Einbeziehen der Krefelder Perspektive. Diese geschieht dadurch, dass zuvor Material von Krefeldern gesammelt wurde, durch eine modifizierte Telefonzelle, die im Stadtbad als auch an unterschiedlichen Orten der Stadt stand und Menschen einlud, ihre persönlichen Traumerinnerungen oder Wünsche als Sprachnachricht zu hinterlassen.  So entsteht ein stetig wachsendes Stimmenarchiv, das in der Inszenierung aufgegriffen und in Musik umgewandelt wird. So entsteht ein „rasender Trip durch das Unbewusste, der die Welt der Träume gemeinsam und bei vollem Bewusstsein erlebbar macht“, heißt es in der Ankündigung.

Ausgehend von einem Text der Autorin Matin Soofipour Omam und mit den Nachrichten von Besuchern der Telefonzelle, entwickeln drei Musiker und die Schauspielerin eine Konzert-Performance, die um einen verhinderten Abschied kreist und um die Suche nach Verbindungen zu anderen. Im Zusammenspiel von Schauspiel und Musik, Gesang und gesprochenem Wort, Electro und Jazz, werden nicht nur die Grenzen zwischen den Disziplinen, sondern auch zwischen Traum und Realität aufgelöst.

Es gibt zwei Aufführungen, einmal die eigentliche Performance (Samstag, 5. November, 20.30 Uhr) und dann ein improvisiertes Konzert am Sonntag (20.30 Uhr), jeweils Einlass um 19.30 Uhr. Die Veranstaltung findet innen/wettersicher statt (Gerberstraße 55). Alle Infos und Karten online.