In der ARD-Sportschau gibt es am Samstag Leichtathletik live statt Fußball aus dem Stadion in Braunschweig. Am Sonntag ist dann Hammerwerferin Sina Mai Holthujsen (SC Bayer Uerdingen) gefordert. Im Vorjahr wurde sie bei den Titelkämpfen vor 40 000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion mit 62,06 Meter Vierte. In diesem Jahr steht sie mit 58 Metern vom Wettkampf in Rhede vor 14 Tagen nur auf Rang neun der Meldeliste. „Sie hat Trainingsrückstände“, sagt ihr Trainer Helmut Penert dazu. „Wo auch hätte sie zu Corona-Zeiten werfen können, wenn die Sportanlagen wie auch in Uerdingen am Löschenhhofweg über Wochen geschlossen waren?“ „Ich werde bei der DM alles versuchen, um wieder in Medaillennähe zu kommen,“ hatte Sina Mai in Rhede angekündigt.

Auch für den 19-jährigen Albert Kreutzer (SC Bayer 05) gab es lange keine Trainingsmöglichkeiten in Uerdingen. Doch der angehende Maschinenbau-Student (ab Dezember) an der US-Universität in Princeton hatte sich Hürden gebastelt, über die er im Garten seiner Eltern in Moers trainierte. „Das Ergebnis sieht man, er konnte sich sogar als U20-Hallen-Vizemeister schon als Jüngster für die DM der Erwachsenen qualifizieren,“ freut sich Uerdingens Leichtathletik-Chef Peter Quasten. Kreutzers erster Auftritt ist am Samstag um 16.15 Uhr, Finale der besten Acht (live in der Sportschau) wäre für ihn um 19.10 Uhr.

Nicht bei der DM in Braunschweig starten kann der 22-jährige Uerdinger Sprinter Pascal Lewandowski. Er stand im Ranking der besten deutschen Sprinter als möglicher Teilnehmer, hatte sich aber vor vier Wochen in Leverkusen bei einem Meeting verletzt. Das Leistungsvermögen für die DM hätte auch die 16-jährige Anna Keyserlingk gehabt. Doch der Deutsche Leichtathletik Verband lässt Athleten unter 18 Jahren nicht bei Deutschen Meisterschaften zu. Daher darf auch die 17-jährige Tessa Srumf nicht im 400-Meter-Lauf starten. B.F.