Bei den Adlern schrillen die Alarmglocken
Die Königshofer zeigen gegen den OSC Rheinhausen eine desolate Leistung und rutschen immer tiefer in den Abstiegssumpf.
Königshof. Beim Handball-Drittligisten Adler Königshof schrillen die Alarmglocken. Nach der desolaten 21:29 (9:15)-Niederlage gegen den OSC Rheinhausen melden die Verantwortlichen Land unter.
Schon zur Pause hatten die meisten Adler-Fans enttäuscht abgewunken und keinen Cent mehr auf die überfordert wirkende Mannschaft gesetzt. Im Tabellenkeller spitzt sich die Situation damit für die Krefelder weiter zu. Düsseldorf, Gladbeck, Gummersbach und Königshof dürften die drei Abstiegsplätze unter sich ausmachen.
Wie wertvoll ein einziger Spieler sein kann, unterstrich Mirco Szymanowicz (acht Treffer). Der OSC-Torjäger leitete nach langer Verletzungspause mit seinem ersten Tor zur 3:2-Führung (9.) quasi den Adler-Untergang ein.
Wenig später führten die in allen Belangen überlegenen Gäste mit 10:7 und setzten sich danach spielend leicht ab. Stark bei Rheinhausen war auch das Abwehrzentrum mit dem Ex-Uerdinger Damian Janus und dem Ex-Oppumer Bastian Roschek.
„Ich bin sehr enttäuscht. Das war unsere schwächste Saisonleistung. Zu Beginn haben wir noch ordentlich gedeckt, doch dann ist das Kartenhaus zusammengebrochen. Wir müssen die Frage stellen, ob die Mannschaft drittligatauglich ist. Selbst einfache taktische Absprachen wurden nicht eingehalten“, sagte Adler-Trainer Hubert Krouß.
Hinter den Kulissen krachte es ebenfalls. So wurde der Vertrag mit Linksaußen Anton Luburic wegen „unüberbrückbarer Differenzen“ aufgelöst. Dafür trainiert der Ex-Dormagener Yannick Sinnecker (17) mit. Doch der Linksaußen „sei nicht die dringend gesuchte Alternative“, so Krouß.
Manager Thomas Wirtz meinte vielsagend: „Wir haben acht Jahre hart gearbeitet, um bis in die 3. Liga zu kommen. Jetzt ist es eine Frage der Ehre, ob wir uns kampflos ergeben oder uns zusammensetzten, kreativ werden und Entscheidungen fällen. So jedenfalls kann es nicht weitergehen.“
Für Adler gibt es zwei Möglichkeiten: Das Team immens verstärken, um die Liga zu halten, oder einen Neuanfang in der Oberliga planen. Aus Erfahrung wissen die Verantwortlichen, wie schwer der Weg über die Aufstiegsrelegation in die 3. Liga wird.
Zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde beträgt der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze drei (Gladbeck) und fünf Punkte (Bielefeld).