Tennis Blau-Weiß mit Lorenzi in Halle

Nachdem er beim Auftaktsieg gegen Gladbach noch fehlte, kann der Italiener in Westfalen für den HTC an Nummer eins aufschlagen.

Paolo Lorenzi. Archivbild.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Am Donnerstagnachmittag hat sich der Tross des Tennis-Bundesligisten Blau Weiß Krefeld auf den Weg Richtung Halle in Westfalen gemacht. Am Flughafen Düsseldorf stießen noch die Spieler Federico Gaio und Ruben Ramirez Hidalgo hinzu. Vor allem aber dürfte die Krefelder Fans erfreuen, dass die Nummer eins nicht fehlen wird, wenn es heute ab 13 Uhr auf die Asche geht. Der Italiener Paolo Lorenzi, aus Wimbledon in der Vorwoche mit einer Wadenverletzung abgereist und daher für das Auftaktduell mit dem Deutschen Meister aus Mönchengladbach gestrichen, ist wieder fit.

Für Blau-Weiß eine sehr gute Nachricht. Teamchef Olaf Merkel erwartet den Gegner in Bestbesetzung. Unter anderem stehen Jan-Lennard Struff, Joao Souza und Robin Haase im Kader der Hallenser. Merkel stellt Lorenzi, Ramirez Hidalgo, Gaio, Maximo Gonzalez und eventuell Marco Cecchinato dagegen, der gestern in Braunschweig ausschied, in der Doppelkonkurrenz aber noch am Nachmittag vertreten war.

Cecchinato würde direkt nach Westfalen reisen. Vielleicht könnte sich sein Erscheinen als ein kleiner Überraschungseffekt für die Krefelder erweisen. Der 24-Jährige aus Palermo überzeugte schon gegen Gladbach mit seinem Sieg gegen Ricardas Berankis.

Gefragt sind in Halle aber vor allem die Routiniers: Lorenzi, 35, Ramirez-Hidalgo, 39, und Maximo Gonzalez, 33. Gaio ist dagegen erst 25. Lorenzi, der im vergangenen Dezember seine Freundin in seiner Heimat Siena heirate, hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter nach oben gespielt. Heute steht er auf Platz 33 der ATP-Weltrangliste. Merkel sagt: „Er ist ein Vorbild als Profi. Für uns ein enormer Gewinn. Seit er bei uns spielt, spielen wir erfolgreich.“ Gerade die Beständigkeit des gebürtigen Römers besticht. Ein Kämpfer auf der Asche. Spektakuläre Schläge sind nicht das Mittel des 35-Jährigen. Doch dem schnellen Rechtshänder unterlaufen nur wenige Fehler ohne Not. Merkel lobt die Zähigkeit seines Schützlings: „Man muss schon wirklich gut spielen, um ihn zu schlagen.“

Ein ähnlicher Spielertyp ist der Spanier Ramirez-Hidalgo, derzeit Nummer 172 der Welt. Der Teamchef ist froh, den fast 40-Jährigen, der schon mehr als 400 Matches bei Challenger-Turnieren gewonnen hat, in seinen Reihen zu haben: „Das Alter an sich hat auf der Tour nicht mehr so viel zu sagen, wie man im Spitzentennis sieht. Ruben reißt alle mit, er ist ein Gewinn für das Team.“

Gestern war in Halle noch ein leichtes Training geplant. Heute wartet Halle, am Sonntag geht es zu Rot-Weiß Köln. Halle in Bestbesetzung nötigt Merkel Respekt ab: „Wir nehmen die Herausforderung an.“