Ex-Trainer Jung weist Kritik zurück
Beurlaubter Coach stellt sich den Fragen der WZ.
Krefeld. Ex- Trainer Jörg Jung hat keineswegs verbittert auf die Beurlaubung beim KFC Uerdingen reagiert. „Ich habe ein langes Gespräch mit Präsident Lakis geführt. Ich respektiere und akzeptiere die Entscheidung. Die Situation ist kompliziert und schwierig. Ich hoffe, dass der Trainerwechsel neue Impulse gibt. Jetzt gibt es keine Alibis mehr und jeder muss Farbe bekennen“, sagte Jung auf Anfrage der WZ.
Gründe für die sportliche Talfahrt gebe es „etliche“, sagte Jung. Der wichtigste: Die Qualität des Kaders habe nicht ausgereicht, Ausfälle wie den von Jochen Höfler zu kompensieren. „Mit Höfler hätten wir zehn Punkte mehr auf dem Konto“, meint der Trainer. Zudem wurden die Abgänge der Verteidiger Bastian Pinske und Igor Bendovskyi nicht adäquat ersetzt. „Ich hätte im Winter mehr darauf drängen müssen, den Kader zu verändern“, sagte Jung, auch wenn die Zugänge Özkaya und Klitzsch überzeugt hätten. Doch fehlten für einen größeren Umbruch auch die finanziellen Mittel angesichts eines Kaders von 30 Spielern, die bezahlt werden müssen. Präsident Lakis hingegen sagt, es hätten qualitativ hochwertige Angebote gefehlt.
Seine Zeit beim KFC begann erfolgreich, erinnerte Jung. In elf Spielen gab es nur eine Niederlage. Die jüngsten Niederlagen gegen Dornberg, Rhynern, Duisburg und vor allem im Pokal gegen Rot-Weiß Essen hätten sehr negativ auf die Moral gewirkt.
Vorwürfe, er hätte die Mannschaft zu defensiv ausgerichtet und zu oft die Startformation verändert, weist Jung entschieden zurück. „Es ging nicht darum permanent 6:0-Siege zu zeigen, sondern darum, Ergebnisse zu bringen. Über Wochen hat im Wesentlichen die gleiche Mannschaft gespielt.“ Die Polemik einiger Zuschauer habe der Mannschaft nicht gut getan. gon