Felix Sturm bleibt entspannt
Veranstalter UFA Sports glaubt am Samstag an bis zu 10 000 Besucher im König-Palast.
Krefeld. Boxer Felix Sturm hat sich gestern auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Kampf gegen Sam Soliman (Samstag, 23 Uhr, König-Palast) ziemlich entspannt präsentiert. Dabei birgt der Rückkampf um den IBF-WM-Titel im Mittelgewicht gegen den australischen Pflichtherausforderer jede Menge Zündstoff. Soliman war im Februar 2013 als Sieger aus dem ersten Duell der beiden Boxer hervorgegangen, später aber des Dopingmissbrauchs überführt worden. „Das spielt für mich keine Rolle mehr und ich will auch nicht darüber sprechen. Ich konzentriere mich einzig und allein auf den Kampf in Krefeld“, sagte Sturm im Hotel Landhaus Milser in Duisburg.
Den vakanten Titel sicherte sich Sturm später durch einen Sieg gegen Darren Barker. Der Dopingmissbrauch von Soliman vor über einem Jahr wird noch vor einem deutschen Gericht landen, berichtete Solimans Manager David Stanley. Sturm will die „Scharte gegen Sam“ schon Samstag auswetzen.
Dabei helfen soll dem 35-Jährigen eine frenetisch feiernde Schar von Fans im König-Palast, der schon einmal für Sturm zum Erfolgsort wurde. Im April 2009 boxte Sturm gegen den ungeschlagenen Japaner Koji Soto und feierte in der 7. Runde einen Sieg durch technischen K.o. „Die Stimmung damals war sensationell und ich kann nur Gutes über die Zeit in Krefeld sagen. Jetzt sind genau fünf Jahre, ein Monat und drei Tage vergangen und ich freue mich wahnsinnig, wieder in Krefeld boxen zu dürfen“, sagte Sturm.
Bislang sind 7500 Tickets für den Kampf verkauft. „Die restlichen Tickets werden aber auch noch weggehen“, ist sich Philip Cordes von UFA Sports sicher, der von einem „wahren Sport-Sommer“ und einem „Highlight nach den Finalspielen der Fußball-Champions-League und dem DFB-Pokalfinale“ sprach.
Sam Soliman, der „Australian King“, fühlt sich für das zweite Duell mit Sturm gut vorbereitet. „Ich habe ihn einmal geschlagen, ich werde ihn ein zweites Mal schlagen“, sagte Soliman und lächelte smart in die Kameras. Ein schlechtes Gewissen aufgrund seines Dopingvergehens scheint der Australier nicht zu haben. Viel mehr glaubt Soliman sogar daran, am Samstag gefeiert zu werden. „Es kommt doch nur darauf an, welche Leistung du beim Kampf an den Tag legst und ob du die Zuschauer mitreißen kannst“, so Soliman.
Dass die Doping-Story aber immer noch in den Köpfen aller Beteiligten herumspukt, wurde deutlich, als Solimans Management Sturm während seiner Vorbereitung auf den Kampf zu einer freiwilligen Dopingprobe aufforderte. Sturm ließ sich davon nicht irritieren und kündigte an, die Dopingprobe nach dem Kampf zu absolvieren. Spätestens am Samstag wird aber dann wohl alle Gelassenheit der beiden Kämpfer dem eigenen Antrieb weichen, ein für allemal zu klären, wer von beiden der Stärkere ist.