Galopp: Gute Chancen für Steffi Hofer im Stadtwald
Beim „Renntag der Freien Berufe“ am Freitag auf der Galopprennbahn ist die 22-jährige Krefelderin in sieben Rennen dabei.
Krefeld. Wochenrenntage auf den Galopprennbahnen von Nordrhein-Westfalen sind in den vergangenen Jahren absolute Raritäten geworden. Im Krefelder Stadtwald werden am Freitag von 16 Uhr bis 20 Uhr insgesamt neun Rennen gestartet. Der Krefelder Rennclub wich der Derbywoche in Hamburg-Horn aus, die am Samstag beginnt. Deshalb sind fast alle der hierzulande tätigen Spitzenjockeys noch nicht an Elbe und Alster gereist, sondern absolvieren gewissermaßen eine Spätschicht am "Tag der Freien Berufe" mit Biergarten-Atmosphäre in Krefeld.
Der Nachmittag beginnt um 15Uhr mit dem "Sinziger Himmelsmenue" in 50 Meter Höhe. Ab 16 Uhr werden unter anderem der dreifache Champion Eduardo Pedroza, Andrasch Starke, Adrie de Vries, Josef Bojko, Filip Minarik, Andreas Helfenbein, Terence Hellier und der neu zur Jockey-Elite gestoßene Sachse Alexander Pietsch antreten.
Natürlich reitet auch Steffi Hofer. In sieben der neun Rennen geht sie an den Start und es wäre äußerst ungewöhnlich, wenn es nicht zumindest zu einem oder zwei Siegen reichen würde. Gute Chancen hat sie gleich im ersten Rennen um den Preis des Golfclub-Krefeld mit dem vierjährigen Wallach Le Mont Soleil.
Das Pferd ist nach einem Berg im Schweizer Jura getauft. Das ist kein Wunder, denn ihr Besitzer Hubert Hasler kommt aus der Schweiz, war früher ein begeisterte Bobpilot und hat seit vielen Jahren eine besondere Zuneigung zur Rennbahn in Krefeld, wo auch Le Mont Soleil im Stall von Mario Hofer steht.
Das Pferd hat einen kleinen Makel: acht Starts ohne Sieg. Mario Hofer sagt: "Das soll sich am Freitag ändern." Eine halbe Stunde später sitzt die kampfstarke Reiterin im Sattel der zweijährigen Stute mit dem ungewöhnlichen Namen Terra di Tuffi, die wohl nicht ganz unproblematisch im Charakter scheint. Beim Debüt der Stute am 30. Mai in Krefeld verletzte sie Steffi Hofer vor dem Start am Kopf.
Unverdrossen ritt Hofer dennoch das Rennen und wurde Zweite. Diesmal trägt Terra di Tuffi zwei Kilogramm weniger Gewicht. Weil ein Kilo mehr erfahrungsgemäß im Rennen eine Länge ausmacht, sind die Siegchancen von Terra di Tuffi vorhanden - wenn sie am Start nicht wieder Zicken macht.