Handball Kuhfuß stößt den Bock um

Krefeld · Der Routinier führt die HSG mit fünf Toren in vier Minuten zum 30:26-Erfolg gegen Spenge. Lange hatte er wenig gespielt.

Das HSG-Maskottchen hatte seinen Spaß, drehte in Auszeiten gemütlich seine Runden.

Foto: Mark Mocnik

Als Torjäger wird Kreisläufer Gerrit Kuhfuß nicht in die Geschichte der 3. Handball-Bundesliga eingehen. Vielmehr sind die Abwehrqualitäten, der unermüdliche Einsatz des 31-Jährigen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und geschätzt. Doch mit fünf Toren in nur vier Minuten im Spitzenspiel gegen den TuS Spenge spielte sich Kuhfuß mitten in die Herzen der HSG-Fans, führte sein Team auf die Siegesstraße, zum späteren 30:26 (14:12)-Erfolg.

Kuhfuß war zur Stelle, als in einer harten Auseinandersetzung zweier starker Abwehrreihen der Weg im Angriff eben nur über den Kreis führen konnte. Dort fehlte nach einer Fußverletzung HSG-Kapitän Marcel Görden, der nur noch defensiv eingesetzt werden konnte. Doch Kuhfuß füllte die Lücke am gegnerischen Kreis, sorgte nach dem 18:18-Ausgleich mit einem Doppelschlag zunächst für die 20:18-Führung. Als Spenge per Siebenmeter erneut auf 22:19 verkürzte, erhöhte Kuhfuß in der 48. Minute innerhalb von 40 Sekunden mit zwei weiteren Toren auf 24:19 und erzwang die Vorentscheidung.

Kuhfuß: „Wir haben ab der 40. Minute die Ruhe bewahrt“

Kuhfuß grinste nach seinem Galaauftritt über beide Ohren: „Das war ein Spiel nach meinem Geschmack. In der Abwehr hart umkämpft und im Angriff mit viel Platz, weil Spenge seine Defensive geöffnet hatte. Dazu kamen die tollen Pässe von Simon Ciupinski, die ich gut verwerten konnte.“

Auf 197 Tore kommt der drahtige und kahlgeschorene Kreisläufer in sechs Spielzeiten bei der HSG. Nur 13 Tore sind es bisher in dieser Saison. Mit Stefan Nippes, Tim Gentges und eben Görden gehört Kuhfuß zum Ü-30-Quartett der HSG. Erfahrung zahlt sich aus: „Wir haben ab der 40. Minute einfach Ruhe bewahrt und unsere Chancen verwertet. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen und konnte zeigen, dass ich noch Handball spielen kann.“

Für eine hektische Schlussphase sorgte Spenges Abwehrchef Oliver Tesch, der mit übertriebener Härte dem Krefelder Jonas Vonnahme mit einem blauen Auge ein unpassendes Andenken verpasste. Für Kuhfuß zu viel des Guten: „Bei sechs Toren Rückstand muss niemand so einsteigen.“ Für beste Stimmung bei der Weihnachtsfeier in der Glockenspitz-Gastronomie sorgten neben dem 15. Sieg in Folge vor allem die erneuten Punktverluste der ärgsten Verfolger aus Schalksmühle und Leichlingen.