Handball: Heider Thomas - Bayers bescheidener Herkules
Mit 2,02 Metern Körpergröße und 100 Kilo Gewicht gehört Heider Thomas zu den Modellathleten im Uerdinger Team.
Krefeld-Uerdingen. Er hat die Maße eines Modellathleten und ist mit 2,02 Meter Körpergröße und 100 Kilogramm Gewicht der Fels im Abwehrmittelblock des SC Bayer Uerdingen.
Heider Thomas gehört inzwischen fast zum Inventar beim Handball-Drittligisten. Bereits im dritten Jahr spielt der wuchtige, aber dennoch schnelle und dynamische 22-jährige unter Trainer Jörg Förderer am Uerdinger Löschenhofweg und ist aus der Mannschaft nicht mehr weg zudenken.
Kommt der in Düsseldorf lebende Jurastudent nicht aus dem halblinken Rückraum zum Torwurf, so sorgt der in Dülken geborene Herkules oftmals als Kreisläufer für Unruhe.
Erst kürzlich gegen den TuS Ferndorf musste Heider Thomas wieder aus der Not heraus die Position einnehmen, weil Kollege Damian Janus früh die Rote Karte gesehen hatten und der zweite etatmäßige Kreisläufer, Jens Beutelt, aus beruflichen Gründen fehlte. „Dabei bin ich gar kein echter Torjäger. Ich setzte viel lieber meine Mitspieler in Szene. Das war schon in der Jugend so“, sagt der Blondschopf bescheiden.
Obwohl der Uerdinger nach der vergangenen Spielzeit kurz mit einem Vereinswechsel geliebäugelt hatte, fühlt er sich beim SC Bayer pudelwohl: „Wir sind als Mannschaft richtig prima zusammen gewachsen.
Auf dem Spielfeld wird hier und da Kritik geübt, aber niemand schreit herum und macht den anderen nieder“, erklärt der zukünftige Jurist trotz der unschönen Vorfälle um Torhüter Benedikt Köß. In der weitgehenden mannschaftlichen Geschlossenheit sieht Thomas einen Grund für den Aufschwung beim SC Bayer Uerdingen (Platz fünf nach sieben Spieltagen) sieht.
Große Stücke hält der Wahl-Düsseldorfer zudem auf Trainer Jörg Förderer: „Er hat unheimlich viel Erfahrung aus seiner Profi-Laufbahn. Und er versteht es sehr gut, dieses Wissen an junge Spieler weiter zu geben“, meint Thomas. Gewachsenes Ansehen in der Mannschaft und bei der Konkurrenz drückt sich dann oftmals auch in der Rückennummer aus.
Nachdem Jörg Förderer nun endgültig Abschied vom aktiven Handball genommnen hat, übernahm sein Abwehrchef seine langjährige Rückennummer 10. Bis dahin war der mit seiner Körpergröße längste Uerdinger mit der Nummer 18 unterwegs.
Sportlich hat der 22-Jährige ein klares Ziel: „Mein Traum wäre natürlich der Sprung in eine Zweitligamannschaft. Doch ich bin jung und habe noch Zeit. Zunächst will ich Erfolge mit dem SC Bayer feiern. Der zweimalige Klassenerhalt ist ja quasi gleich zu setzen mit einem zweifachen Aufstieg. Ich gehe davon aus, das wir erneut die Klasse schaffen“.