Handball: HSG fährt als krasser Außenseiter in den Norden
Der Wilhelmshavener HV war bis vor kurzem Zuhause 19 Spiele in Folge ungeschlagen.
Krefeld. Die Wilhelmshavener Nordfrost Arena war 476 Tage und damit 19 Drittligaspiele lang eine uneinnehmbare Festung des dortigen Handball Vereins (WHV). Ausgerechnet Abstiegskandidat ART Düsseldorf beendete vor 14 Tagen jedoch die beeindruckende Serie und verpasste dem Meisterschaftsfavoriten eine 37:30-Klatsche.
Zum Abschluss der Hinrunde gastiert nun die HSG Krefeld in Wilhelmshaven (Sa., 19.30 Uhr), die im hohen Norden so kurz vor Weihnachten jedoch keine Geschenke in Form von Punkten verteilen möchte. Den Grund für einen Schuss Optimismus bietet schon allein die Heimbilanz des WHV, die mit 7:5 Zählern eher bescheiden aussieht. So musste das Team von Trainer Christian Köhrmann sich gegen Korschenbroich, die Duisburger Löwen und Aurich noch mit einer Punkteteilung begnügen.
„Düsseldorf hat sicherlich einen Sahnetag gegen Wilhelmshaven erwischt, da passte einfach alles zusammen. Ich sehe mein Team dennoch als krassen Außenseiter. Wir sollten versuchen, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten und dann mal sehen, was möglich ist“, dämpft Trainer Olaf Mast all zu hohe Erwartungen.
Herausragende Spieler beim Wilhelmshaven sind der Ex-Nationalspieler Oliver Köhrmann, der kurz vor Saisonbeginn vom Bundesligisten Großwallstadt zu seinem Heimatverein zurückkehrte und seinem jüngeren Bruder nun zur Seite steht. Zudem hat der WHV gleich zwei wurfgewaltige Spieler unter den ersten zehn der Torschützenliste platziert. Auf 87 Tore brachte es bislang Rechtsaußen René Drechsler, kaum weniger Treffer erzielte der Deutsch-Russe Evgeny Vorontsov, der 78 Mal ins Schwarze traf.
Doch das Hauptaugenmerk von Olaf Mast liegt auf Lukas Kalafut. Für den 45-jährigen HSG-Trainer ist der 26-Jährige der beste halblinke Angreifer der Liga. Kalafut wechselte vor der Saison vom Nordkonkurrenten HSG Varel-Friesland zum WHV, passt sich immer besser ins Spiel ein und hat ebenfalls bereits 68 Tore erzielt. Acht weniger als Niklas Weis von der HSG Krefeld, der als Zehnter der Torjägertabelle notiert ist.
Der starke Uerdinger Block in Reihen der HSG dürfte zudem die bisherigen Auseinandersetzungen mit Wilhelmshaven in schlechter Erinnerung behalten haben. Denn alle bislang ausgetragenen vier Spiele gewann der WHV, im letzten Match im April unterlag man nur hauchdünn mit 32:33.