Handball: HSG gelingt der Befreiungsschlag
Die Krefelder bezwingen den Neusser HV mit 28:26 (15:11).
Krefeld. Die HSG Krefeld hat den dringend erforderlichen Befreiungsschlag in der 3. Handball Liga gelandet. Mit 28:26 (15:11) siegte die Mannschaft von Trainer Olaf Mast beim Aufsteiger Neusser HV. Hinter dem enteilenden Führungsquartett sind jetzt zehn Mannschaften ohne größeren Punkteabstand — mittendrin tummelt sich die HSG.
Mit einem Paukenschlag der jungen Schiedsrichterbrüder Christian und David Hannes begann das Nachbarschaftsduell. Bereits nach neun Minuten zeigten sie Gerrit Kuhfuß nach einem Abwehrversuch die Rote Karte. Damit saß der einzig verbliebene Krefelder Kreisläufer auf der Tribüne, da Michael Wittig (Leistenverletzung) fehlte. Verlängert wurden die zwei Minuten für die Rote Karte noch durch eine weitere zweiminütige Teamstrafe. Doch wie schon im Spiel gegen Korschenbroich schien das die Krefelder zu beflügeln. Vier Treffer bei nur einem Gegentor lautete die Ausbeute, nachdem Niklas Weis zum 9:5 (13.) eingeschenkt hatte.
Während die gewiss nicht zimperlich zur Sache gehenden Neusser in der 43. Minute die erste Zeitstrafe kassierten, musste bei der HSG noch Philip Trattner vor der Pause ebenfalls raus. In einer ganzen Reihe von missverständlichen Entscheidungen hatten die Referees dem agilen Rechtsaußen Thomas Phlak (7 Tore) zuvor noch einen verwandelten Siebenmeter (19.) wegen eines Fußfehlers verwehrt. Auf der HSG-Bank brodelte es.
Bis zum Halbzeitpfiff hatten sich die Gäste einen Vorsprung herausgearbeitet, weil das HSG-Spiel wesentlich abgeklärter wirkte. „Da hätten wir fast schon wieder vergessen, den Sack zuzumachen“, ärgerte sich Thomas Pannen. Der HSG-Kapitän verpasste nach dem Seitenwechsel beim Stande von 23:19 die Riesenchance, erstmals auf fünf Tore zu erhöhen. Während die Gastgeber, angeführt vom überragenden 21-jährigen Simon Schlösser (7), nun Tor um Tor aufholten, blieben die Krefelder Angreifer meist im Neusser Abwehr-Bollwerk hängen.
Sieben Minuten vor dem Ende fiel der 24:24-Ausgleich. Dann traf Pannen zweimal. 16 Sekunden vor dem Abpfiff sorgte Stephan Pletz für den umjubelten Siegtreffer. „Wir haben gegen Neuss verdient gewonnen, obwohl einiges gegen uns sprach. Nicht zuletzt die beiden Schiedsrichter“, sagte Trainer Olaf Mast.